Recherchenetzwerk STRG_F deckt auf
Vergewaltigungsplattform Telegram? User streamen Sex-Verbrechen live

Sie geben sich gegenseitig Tipps, wie man Frauen missbraucht und vergewaltigt – und streamen ihre Taten sogar live!
Reporter von STRG_F (Teil des öffentlich-rechtlichen Rundfunks) wollen in der App Telegram Ungeheuerliches aufgedeckt haben! In Dutzenden Telegram-Gruppen tauschten sich Nutzer demnach darüber aus, wie sie Frauen betäuben und missbrauchen können. Aufnahmen davon würden anschließend geteilt.
Telegram-Skandal: User zeigen, wie man Menschen betäuben und vergewaltigen kann
Die Reporter haben nach eigenen Angaben enthüllt, wie Nutzer in Chats Anleitungen austauschen, wie man Menschen für sexuelle Übergriffe bis hin zu Vergewaltigungen unbemerkt betäuben kann. Dem Bericht zufolge stacheln sich User gegenseitig an und bieten ihre Partnerinnen anderen Nutzern zur Vergewaltigung an. Vergewaltigungen würden angekündigt und entsprechende Aufnahmen geteilt.
Über ein Jahr lang hat ein Rechercheteam von STRG_F nach eigenen Angaben Dutzende Chatgruppen auf dem Messenger-Dienstes Telegram beobachtet, Chatverläufe, Fotos und Videos aus Gruppen mit Hunderten bis zu teils Zehntausenden Mitgliedern dokumentiert. Darunter seien auch deutsche Nutzer.
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Opfer sollen aus dem direkten Umfeld der Telegram-Nutzer kommen: Schwestern, Freundinnen und Mütter betroffen!
Die betroffenen Frauen scheinen laut der Reporter aus dem direkten Umfeld der Nutzer zu kommen. Es sei die Rede von der eigenen Schwester, Mutter, Freundin oder Ehefrau. Manche behaupten, ihre Partnerin sei damit einverstanden. Viele schreiben hingegen stolz, dass sie nichts davon wisse.
Ein Nutzer berichtet im Chat über seine vermeintliche Partnerin: „Sie ist jetzt sturzbesoffen und auf ein paar Schlafmedis. Ich sollte hoffentlich bald ein bisschen Spaß haben.” Andere Nutzer geben sich begeistert: „Wow, fantastisch! Wie sieht sie aus?” Der Nutzer schickt Fotos.
Teilweise erfolgen die mutmaßlichen Vergewaltigungen in Echtzeit vor Online-Publikum. In einem Fall, den die Recherche dokumentiert hat, bietet ein Deutscher seine Frau zur Vergewaltigung an. Er gibt an, bereits Betäubungsmittel im Internet bestellt zu haben.
Schwere Straftat – das sagt Telegram
Sexuelle Übergriffe sind eine schwere Straftat. Den Tätern drohen hohe Strafen. Wenn sie denn erwischt, angeklagt und verurteilt werden. Das Bundesinnenministerium teilte den Reportern von STRG_F mit: „Sofern den Polizeibehörden Hinweise auf möglicherweise kriminelle Gruppierungen bekannt werden, gehen diese den Hinweisen aktiv nach. Kriminelle Handlungen im Internet werden ebenso verfolgt wie in der analogen Welt.” Telegram selbst sagt, man ginge entsprechenden Hinweisen von Nutzern und Ermittlungsbehörden nach: „Telegram verfolgt eine Null-Toleranz-Politik gegenüber Missbrauch seiner Plattform. Alle Nutzer, die dabei erwischt werden, werden sofort gesperrt”. Die Reporter berichten, dass einige Gruppen tatsächlich gelöscht worden seien, das Problem aber weiterbestehe. Es würden laut STRG_F „immer neue Einladungslinks zu weiteren Gruppen” geteilt. Die Reporter kommen zu dem Schluss: „Das Vergewaltiger-Netzwerk ist tief verwurzelt.” (rsa)
Sexuelle Gewalt ist ein ernst zu nehmendes Thema. Solltet auch ihr betroffen sein, findet ihr Hilfe unter der kostenlosen Hotline 08000 – 116 016 oder unter www.hilfetelefon.de.