Gestank des Todes über Hafenstadt Volos

Tonnen von toten Fischen überschwemmen Urlaubsparadies in Griechenland

Sie kennen das Phänomen, doch so schlimm war es noch nie!
Die Einwohner der mittelgriechischen Hafenstadt Volos kämpfen seit Tagen mit den Spätfolgen der schweren Überschwemmungen, die die Region vergangenes Jahr heimgesucht hatten. Mehrere Tonnen toter Süßwasserfische wurden aus den überschwemmten Gebieten durch einen kleinen Fluss in den Hafen von Volos gespült.

Mehr als 70 Tonnen wurden bereits aus dem Wasser gefischt

Die Fische starben Experten zufolge hauptsächlich an Sauerstoffmangel. Die Behörden haben unterdessen Spezialboote eingesetzt und konnten nach Berichten des griechischen Rundfunks bis Donnerstagmorgen mehr als 70 Tonnen toter Fische aus dem Hafenbecken herausholen.

epi_221884313_REUTERSFOTO_2024-08-28T133713Z 1605676896 RC2VO9ABJ0LG RTRMADP 3 EUROPE-WEATHER-GREECE-FISH.JPG_Tonnes of dead fish .jpg
Der Bürgermeister von Volos macht den Behörden Vorwürfe
REUTERS/Alexandros Avramidis

Der Bürgermeister der Hafenstadt Volos, Achilleas Beos, bezeichnete die Situation vor Reportern örtlicher Medien als eine Umweltkatastrophe, die Folgen für die Gesundheit aber auch für den Tourismus der Hafenstadt habe.

Sechs Strände der Region wurden seinen Angaben nach gesperrt. Die Behörden hätten es versäumt, mit einem Netz den Zustrom von toten Fischen aus den überschwemmten Gebieten zu stoppen.

Lese-Tipp: Tilos (Griechenland): Baby überlebt nach Schiffbruch drei Tage dank Milchpulver und Salzwasser

epi_221884308_REUTERSFOTO_2024-08-28T133657Z 445130529 RC2ZO9AWK07R RTRMADP 3 EUROPE-WEATHER-GREECE-FISH.JPG_Tonnes of dead fish .jpg
Laut Experten handelt es sich um Spätfolgen eines Unwetters im vergangenen Jahr
REUTERS/Alexandros Avramidis

Experten sprechen von „noch nie dagewesenen Dimensionen”

Das Phänomen ist in der Region nicht unbekannt. Das Ausmaß aber habe nach Angaben von Experten noch nie dagewesene Dimensionen erreicht. Als nämlich das Unwetter vergangenes Jahr auftrat, waren mehr als 20.000 Hektar Land überflutet. Fische eines kleinen Sees fanden in diesen überschwemmten Ebenen reichlich Nahrung und vermehrten sich enorm.

epi_221884316_REUTERSFOTO_2024-08-28T133807Z 1942703409 RC2ZO9AM35RA RTRMADP 3 EUROPE-WEATHER-GREECE-FISH.JPG_Tonnes of dead fish .jpg
Helfer arbeiten mit Hochdruck an der Beseitigung der Plage
REUTERS/Alexandros Avramidis

Der Lebensraum der Fische wurde aber immer mehr eingeschränkt, weil das Wasser in den überschwemmten Gebieten durch Kanäle und eine Schleuse ins Meer und damit in das Becken der Hafenstadt Volos abgeleitet wurde.

Lese-Tipp: Todesfalle Griechenland? Deutscher Tourist (67) stirbt auf Kreta

epi_221884301_REUTERSFOTO_2024-08-28T133547Z 1455129221 RC2VO9AEFQVY RTRMADP 3 EUROPE-WEATHER-GREECE-FISH.JPG_Tonnes of dead fish .jpg
Die Reinigungsarbeiten dürften noch mehrere Tage in Anspruch nehmen.
REUTERS/Alexandros Avramidis

Die meisten starben dann an Sauerstoffmangel oder konnten im Salzwasser nicht überleben, fügten die Experten hinzu. Die Arbeiten für die Entfernung der stinkenden Massen toter Fische werde noch mehrere Tage dauern, teilten die Behörden mit. (uvo, mit dpa)