Trotzdem versucht er es immer wieder Mehr als 100 Versuche! Führerschein-Depp rasselt immer wieder durch die Prüfung

Fahrschulwagen der britischen AA Driving School
Der für uns ungewohnte Linksverkehr ist nicht Schuld am Scheitern des Prüflings (Symbolbild)
iStock/Yau Ming Low

Bei so viel Ausdauer hätte er vielleicht Marathonläufer werden sollen!
Satte 128-mal ist ein Fahrschüler in Großbritannien durch die theoretische Prüfung gerasselt. Der Spaß hat ihn 3.400 Euro gekostet. Kein Einzelfall, wie britische Medien berichten.

Viele fallen im ersten Anlauf durch

Laut BBC musste ein anderer Prüfling etwa 1.900 Euro hinblättern, um im 75. Anlauf die Prüfung zu bestehen. Das gehe aus Zahlen der Automobilorganisation AA hervor. Das Bestehen der Theorieprüfung ist in Großbritannien Voraussetzung dafür, sich zur praktischen Fahrprüfung anmelden zu dürfen. Jeder Versuch kostet eine Gebühr von etwa 26 Euro.

Die Prüfung umfasst zwei Teile. Im ersten müssen in einer Stunde 50 Multiple-Choice-Fragen zu Verkehrsregeln beantwortet werden. In Teil zwei müssen die Prüflinge in Videoclips Gefahren im Straßenverkehr erkennen, beschreibt BBC weiter.

Besonders die Theorie macht vielen Fahrschülern zu schaffen
Besonders die Theorie macht vielen Fahrschülern zu schaffen (Symbolbild)
Olga Yastremska, New Africa, Africa Studio

Nach bestandener Theorie können sich die Fahrschüler zur praktischen Prüfung anmelden, in der Fahrfähigkeit, Sehvermögen und Kenntnisse der Fahrzeugsicherheit unter Beweis gestellt werden müssen.

Auch Darts-Weltmeister Littler braucht mehrere Versuche

Bis es soweit ist, kann viel Zeit vergehen. Nicht jeder benötigt 128 Anläufe, aber in dem Bericht wird ein weiterer Fall erwähnt, in dem der Kandidat 75 Versuche benötigte, was ihn mehr als 1.900 Euro kostete.

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Die praktische Fahrprüfung ist teurer, kostet je nach Wochentag 70 bis 85 Euro. Besonders teuer wurde es den Zahlen zufolge für drei Kandidaten. Der Spitzenreiter zahlte 3.600 Euro für 43 Prüfungen, zwei weitere benötigten jeweils 37 Prüfungen.

Auch interessant: 44,9 Prozent der Kandidaten bestehen die theoretische Prüfung im ersten Anlauf, in der Praxis sind es etwas mehr, die meistern immerhin 48,7 Prozent beim ersten Versuch. Einer von ihnen: Darts-Weltmeister Luke Littler. Der hatte allerdings seine Schwierigkeiten mit der Theorie, für die er sieben Versuche benötigte.

Dart-Weltmeister Luke Littler präsentiert seinen Führerschein
Dart-Weltmeister Luke Littler präsentiert seinen Führerschein
instagram/lukethenukelittler

In Deutschland etwa liegt die Nichtbestehensquote über alle Klassen hinweg in der theoretischen Prüfung bei 41 Prozent (2023: 42 Prozent) und in der praktischen Prüfung bei 30 Prozent.

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„Wer in der ersten Prüfung durchfällt, dem fällt oft auch die Wiederholungsprüfung schwer“

Auch in Deutschland ist mehrfaches Scheitern bei der Führerscheinprüfung laut Zahlen des TÜV keine Seltenheit. Im Jahr 2024 waren zwei von fünf Klasse-B-Theorieprüfungen (39 Prozent) und fast jede dritte praktische Prüfung (31 Prozent) ein Wiederholungsversuch. Die Nichtbestehensquote bei Theorie-Wiederholungsprüfungen liegt mit 56 Prozent deutlich höher als bei den Erstversuchen mit 38 Prozent. Nach dem dritten Versuch haben 91 Prozent der Kandidaten die Theorieprüfung bestanden.

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Bei den praktischen Prüfungen zeigt sich ein ähnliches Bild: Hier scheitern 42 Prozent der Wiederholenden, während im ersten Anlauf 34 Prozent durchfallen. „Wer in der ersten Prüfung durchfällt, dem fällt oft auch die Wiederholungsprüfung schwer“, so TÜV-Sprecher Richard Goebelt. „Jeder gescheiterte Versuch steigert die mentale Belastung der Betroffenen“

Verwendete Quellen: BBC, Sky News; SID, TÜV-Verband