Nach Aufregung wegen „Alle Bullen sind Schweine”-Pullover

Grüne „Bastard”-Politikerin kündigt weitere Provokationen an: „Habe noch ein paar andere Pullis im Schrank”

„All Cops Are Bastards” („Alle Polizisten sind Bastarde/ Schweine”) steht in abgekürzter Form auf dem Pullover der Politikerin Jette Nietzard (Die Grünen). Das Foto ist ein Screenshot einer Story auf dem Instagram-Profil der 26-Jährigen.
„All Cops Are Bastards” („Alle Polizisten sind Bastarde/ Schweine”) steht in abgekürzter Form auf dem Pullover der Politikerin Jette Nietzard (Die Grünen).
Instagram/ jetteniz

Sie ist noch lange nicht fertig!
Die Chefin der Grünen Jugend legt nach dem Skandal wegen ihres „ACAB”-Pullovers („Alle Polizisten sind Bastarde” oder auch „Alle Bullen sind Schweine”) nach. Im Magazin stern (gehört zu RTL) sagt Jette Nietzard: „Ich habe noch ein paar andere Pullis im Schrank, Sie dürfen also gespannt sein, über welche Botschaften wir noch diskutieren.“

Jette Nietzard will sich nicht entschuldigen

Nietzard bleibt bei ihrer Kritik. (Archivbild)
Nietzard bleibt bei ihrer Kritik. (Archivbild)
Michael Kappeler/dpa

Die 26-jährige Sprecherin der Grünen Jugend lehnt nach dem „ACAB“-Eklat außerdem einen Rücktritt ab und geht in die Offensive: „Ich bin bis Oktober gewählt und habe bis dahin einen Jugendverband zu führen. Das werde ich auch tun“, erklärte Jette Nietzard und kündigte an: „Und ich werde bestimmt noch mal auffallen im nächsten halben Jahr.“

Auch eine Entschuldigung lehnt die 26-Jährige ab. „Nein, mich zu entschuldigen, fände ich übertrieben“, sagte Jette Nietzard. Sie gab jedoch zu: „Der Sturm der Entrüstung hat mich wirklich überrascht. Das war naiv.“ Nietzard hatte auf Instagram kürzlich ein Foto von sich im Sweatshirt mit dem Aufdruck „ACAB“ gepostet. Der radikale und polizeifeindliche Slogan wird laut der Brandenburgischen Zentrale für Politische Bildung Linksextremen zugeschrieben.

Die Aufregung über den „ACAB”-Pullover kann Nietzard weiterhin nicht nachvollziehen. „Nicht jeder einzelne Polizist ist ein Schwein“, räumte sie ein, aber: „Viele Menschen, die nicht weiß sind, haben Angst, wenn ein Polizeiwagen vorbeifährt; und nicht mal jede zehnte Frau, die sexuelle Gewalt erfährt, erstattet Anzeige, weil sie Angst hat, dass ihr nicht geglaubt wird. Diese Menschen haben Angst vor einem Staat, der sie schützen soll. Das können wir nicht hinnehmen.“

Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft bezeichnet Grüne Jugend als „wohlstandsverwahrlosten Haufen von Linksextremisten”

Martin Schutt
Rainer Wendt, Bundesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft. Foto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild
deutsche presse agentur

Kurz nach Bekanntwerden des Skandals meldete sich der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft zu Wort. Rainer Wendt sagte: „Die sogenannte Grüne Jugend ist leider nichts anderes als ein wohlstandsverwahrloster Haufen von Linksextremisten, dem alles Potenzial für demokratisches Bewusstsein fehlt.“ Die Grünen seien „insgesamt als Partei der Mitte abgemeldet, wenn sie solche Chaoten weiter als ihre Jugendorganisation so agieren lassen“.

Der Grünen-Chef appelliert an die Union, den Weg für ein AfD-Verbotsverfahren freizumachen.
Grünen-Chef Felix Banaszak ist auf seine Parteifreundin Jette Nietzard sauer (Archivfoto)
Harald Tittel/dpa

Auch zahlreiche Spitzenpolitiker von Bündnis 90/ Die Grünen hatten Nietzard scharf kritisiert. Grünen-Chef Felix Banaszak nannte Nietzards Beurteilung der Polizei „inakzeptabel”. Über Nietzards Verbleib an der Spitze der Nachwuchsorganisation müsse diese selbst entscheiden. Der Grünen-Ministerpräsidenten-Kandidat Baden-Württembergs, Cem Özdemir, kritisierte, bei den Grünen sei falsch, wer nicht kapiere, dass die Polizei auch Grünen-Werte verteidigt, wie er auf der Plattform X schrieb. Mit ihren neuen Aussagen im stern macht die Chefin der Grünen Jugend klar: All das ist ihr egal.