Erdbeben werden immer stärkerBehörden rufen Notstand für Santorini aus!

Kein Ende der Beben in Sicht!
Seit rund zwei Wochen wird das Urlaubsparadies Santorini von Erdbeben heimgesucht. Tausende Bewohner und Touristen haben die Insel aus Angst bereits verlassen. Experten habe keine Antwort auf die Frage, wie schlimm es noch wird. Jetzt gilt der Notstand!
Erdbeben auf Santorini − Tausende Anwohner haben ihr Zuhause verlassen
Santorini erlebt weiterhin unruhige Zeiten: Experten warnen, dass sich die Lage noch lange fortsetzen könnte, berichtet die dpa. In der Nacht vom 5. auf den 6. Februar erschütterte das bislang heftigste Erdbeben die Insel mit einer Stärke von 5,2. Diese Erdbebenstärke wird von Experten auf der bis 10 reichenden Skala noch als moderat eingeordnet. Doch selbst in der 230 Kilometer entfernten griechischen Hauptstadt Athen war das Beben zu spüren. Aber die Erde könnte noch stärker wackeln! Die Behörde zum Schutz vor Erdbeben warnt vor möglichen Erschütterungen der Stärke 6 oder mehr. Das Bürgerschutzministerium bereitet die Vulkaninsel deshalb am Donnerstag (6. Februar) auf den Notfall vor − und ruft den Notstand aus!

30 Tage soll dieser Ausnahmezustand erst einmal gelten. Durch ihn können die Behörden beispielsweise die Besitzer von schwerem Gerät und andere Menschen unbürokratisch für Räumungsmaßnahmen und andere Arbeiten verpflichten. Die Einrichtung von Feldküchen durch das griechische Militär am 7. Februar soll die Versorgung der Bürger und Rettungskräfte mit Essen sicherstellen.
Erdbebenserie auf Santorini „ist sehr intensiv und bereitet zu Recht Sorge”
Rund 11.000 Anwohner, vor allem Frauen, Kinder und ältere Menschen, fliehen in den vergangenen Tagen aufs Festland – das sind zwei Drittel der rund 16.000 Inselbewohner. Tagelang waren die Fähren und Flüge ausgebucht, sodass Sonderflüge und zusätzliche Schiffe eingesetzt werden mussten. Die Bilder des Hafens spiegeln die Dramatik der Situation wider: Viele Menschen packen alles, was sie tragen können – vom Wellensittich im Käfig über die Katze im Korb bis hin zum Hund an der Leine. Das berichtet die dpa.
Geophysiker Christian Hübscher erforscht seit fast 20 Jahren gemeinsam mit seinen griechischen Kollegen die Vulkane von Santorini. Die aktuelle Erdbebenserie beobachtet er genau: „Sie ist sehr intensiv und bereitet zu Recht Sorge.“ Den Ursprung sieht der Experte wahrscheinlich nicht bei den Vulkanen in der Region. „Die meisten Experten sind sich einig, dass die Frequenzen eher durch tektonische Aktivität gesteuert werden.“ Daraus schließt er, dass ein starkes Hauptbeben wahrscheinlicher ist als ein Vulkanausbruch. Der Kolumbo-Vulkan wird aktuell genau untersucht und ist in seiner Geschichte erst fünfmal ausgebrochen – dazwischen lagen immer zehntausend Jahre. Der letzte Ausbruch liegt 400 Jahre zurück.
Im Video: Die Flucht vor dem Erdbeben
Die Lage auf Santorini bleibt angespannt
Die Behörden geben keine Entwarnung vor einem stärkeren Erdbeben oder einem anschließenden Tsunami. Die Menschen vor Ort müssen wissen, was zu tun ist, falls der Ernstfall eintritt. Sie sollen die Strände und Häfen meiden.

Schulen in der Region bleiben weiterhin geschlossen. Starke Einheiten des Zivildienstes, der Feuerwehr und des Katastrophenschutzes sind eingetroffen. Auch zusätzliche Ärzte und Pflegekräfte sind auf Santorini, berichtet der griechische Rundfunk ERTnews. (alv/dpa)
































