Notärztin konnte nichts mehr für sie tun
Frau in 30er-Zone tot gerast - weshalb dieser Horror-Crash Doc Caro nicht loslässt

Mit 140 km/h rast ein Autofahrer durch eine 30er-Zone und kracht in einen anderen Wagen.
Eine Frau (64) aus Schwerin wird schwer verletzt, der mutmaßliche Verursacher ist ein Ex-Polizist. Carola Holzner, besser bekannt als Doc Caro, ist mit ihrem TV-Team als Notärztin im Einsatz und kämpft um das Leben des Unfallopfers – vergeblich. Das Erlebnis lässt Carola Holzner bis heute nicht los, wie sie in der VOX-Real-Life-Doku „Doc Caro – Jedes Leben zählt” (hier auf RTL+ ansehen) berichtet.
Doc Caro: Unfallstelle in Schwerin „sah aus wie ein Schrottplatz”
An einem Vormittag im Februar geht der Notruf ein, der Anrufer klingt aufgeregt. Eine Frau sei nicht ansprechbar und reagiere nicht, berichtet er. Notärztin Dr. Carola Holzner und Notfallsanitäter Christian Winter werden sofort alarmiert und eilen zum Unfallort. Schon während der Anfahrt erfahren sie über Funk, dass eine Person reanimiert werden muss. Doc Caro weiß: Die Chancen, die Frau zu retten, sind gering.
Am Unfallort bietet sich den Einsatzkräften ein Bild des Schreckens. Überall liegen Trümmer und Wrackteile; selbst das erfahrene Rettungsteam ist schockiert. „Das sah aus wie ein Schrottplatz”, erinnert sich die Notärztin. „Ich habe so einen Unfall in einer 30er-Zone jetzt nicht erwartet.”
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Autofahrerin stirbt nach Unfall in 30er-Zone
Die Besatzung des Rettungswagens kämpft bereits um das Leben der 64-Jährigen. Die Frau hat einen Herz-Kreislauf-Stillstand und schwerste Kopfverletzungen erlitten. Es gibt für sie kaum Hoffnung, trotzdem setzt das Team die Reanimation unermüdlich fort.
Doch alle Versuche, die 64-Jährige ins Leben zurückzuholen, scheitern. „Das ist für keinen von uns einfach”, sagt Carola Holzner. „Wir kommen, um zu helfen, wir wollen helfen.” Aber es gebe Situationen, in denen keine Hilfe mehr möglich sei. Der Tod der Autofahrerin belastet die Notärztin und das Rettungsteam: „Obwohl es unser Job ist und wir das häufiger erleben, haben wir einen Menschen verloren. Und das wollen wir nicht.”
Notärztin Carola Holzner entdeckt Kindersitz im Unfallauto
Doc Caro will verstehen, wie es zu dem schlimmen Unfall an einem ganz normalen Morgen gekommen ist. Sie geht zum Auto der verunglückten Frau, ihr Blick fällt auf den Beifahrersitz. „Da war ein Kindersitz”, erzählt die Notärztin. „Und dann kommt man schon ans Nachdenken: Was wäre, wenn …? Sie hätte ja auch das Kind vom Kindergarten abholen können. Da kriegt man einen Kloß im Hals.” Für Doc Caro steht fest: „Da ist jemand brutal aus dem Leben gerissen worden – ohne Warnung.”
Die Zerstörung des Autos zeigt, dass die 64-Jährige keine Chance hatte. „Und da ist mir erst richtig bewusst geworden, dass das keine 30 km/h gewesen sein können”, sagt Carola Holzner. „Da ist ein Mensch aus dem Leben gerissen worden, weil ein anderer – offensichtlich sinnlos – in einer 30er-Zone gerast ist.”
Gegen den Unfallfahrer wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Ihm werden Gefährdung des Straßenverkehrs sowie fahrlässige Tötung vorgeworfen. Ob es bei diesen Tatvorwürfen bleibt, ist noch unklar.