„Es liegt in seiner Natur”Italien trauert um Quirin K. – deutscher Held stirbt bei Rettungsversuch

Stundenlang hofft das Dorf, dass Quirin doch noch gerettet werden kann.
Stundenlang hofft das Dorf, dass Quirin doch noch gerettet werden kann.
Action Press und Facebook/Alimentari e Panini Buon Sapore

Seine Heldentat überrascht das Dorf nicht!
Quirin K. ist bei einem Erdrutsch in Italien ums Leben gekommen. Dabei hat sich der deutsche Auswanderer eigentlich im norditalienischen Örtchen Brazzano di Cormons schon vor den reißenden Wassermassen gerettet. Doch er rennt zurück – um seine Nachbarin zu retten. Und diesen heldenhaften Versuch bezahlt der 32-Jährige mit seinem Leben. Seine Nachbarn überrascht diese selbstlose Handlung nicht.

Schwere Unwetter in Norditalien: Deutscher Auswanderer stirbt

Quirin K. lebte erst seit einigen Monaten in dem italienischen Dorf, wie die dpa berichtet. Laut italienischen Medien kam der Mann aus Bayern. Im Februar wanderte er aus und eröffnete ein Restaurant in dem kleinen Ort. Jetzt – nur neun Monate später – ist der 32-Jähriger tot. Er kam im Zuge der schweren Unwetter im Norden Italiens unter besonders tragischen Umständen ums Leben.

Quirin K. wurde nur 32 Jahre alt.
Quirin K. wurde nur 32 Jahre alt.
Facebook/Alimentari e Panini Buon Sapore

Schon Tage zuvor hat es in der Region immer wieder heftig geregnet. Besonders schlimm traf es Quirins Dorf in der Nähe der slowenischen Grenze: Drei Häuser werden dann in der Nacht zu Montag von Schlammmassen verschüttet und mit den Wassermassen mitgerissen. Nach den bisherigen Ermittlungen hat sich der Deutsche gemeinsam mit seiner Frau eigentlich schon in Sicherheit bringen können.

Doch offensichtlich kehrt er nochmals um, um seine 83 Jahre alte Nachbarin Guerrina S. vor der Katastrophe zu retten, wie unter anderem das italienische Portal Corriere della Sera schreibt. „Er stürzte sich in den Schlamm, um die ältere Frau zu retten, weil es in seinem Wesen liegt: Er ist großzügig und liebt das Dorf“, wird ein Nachbar zitiert. Ausgerechnet bei dem Versuch zu helfen, wird der 32-Jährige selbst von einer erneuten Schlammlawine erfasst.

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„Das ganze Dorf hält den Atem an“: Quirin K. stirbt bei dem Versuch, seine Nachbarin zu retten

Stundenlang hofft das Dorf, dass Quirin doch noch gerettet werden kann. „Das ganze Dorf hält den Atem an“, erklärt ein Mann vor Ort dem italienischen Nachrichtenportal Il Messaggero. „Es überrascht mich nicht, dass er so selbstlos versucht hat, die ältere Frau, die im Nachbarhaus lebte, zu retten“, fügte er hinzu. „Es liegt in seiner Natur.“

Doch dann die traurige Gewissheit: Rettungskräfte finden die Leiche des Auswanderers. Auch für die 83-jährige Nachbarin kommt jede Hilfe zu spät. Die Feuerwehr kann nur noch die Leiche aus dem mit Schlamm verschütteten Haus bergen. Ganz Italien trauert nun und nennt Quirin „einen Helden“, berichtet unter anderem Il Messaggero.

Die Lage in Brazzano di Cormons und Norditalien ist noch immer ernst. „Ich habe die Schließung der Schulen für heute angeordnet“, so Bürgermeister Roberto Falcaro am Montag in den sozialen Medien. „Angesichts der Verkehrslage und der damit verbundenen Risiken arbeiten wir alle mit Hochdruck daran, die Situation bestmöglich zu bewältigen.“

Verwendete Quellen: dpa, Corriere de la Sera und Il Messaggero