Was haben die Täter vor?

„Akute Lebensgefahr”: Diebe stehlen viel mehr lebensgefährliches Arsen als bisher bekannt

Anfang der Woche meldete der Landkreis Harz eine Großschadenslage, nachdem Verpackungen mit Arsen im Umfeld einer Firma gefunden wurden. (Archivbild)
In der Firma für Spezialmetallherstellung in Osterwieck war eingebrochen worden. Es verschwanden hochgiftige Gefahrstoffe. (Archivbild)
Stefan Sobotta/dpa
von Holger Schrapel und Roger Saha

Bereits von der geringsten Menge geht Lebensgefahr aus!
Anfang der Woche klauen professionelle Diebe aus einer Spezialfirma in Osterwieck (Sachsen-Anhalt) hochgiftige Chemikalien. Jetzt wird deutlich: Es ist mehr Arsen weg als zuvor angenommen.

Große Mengen Arsentrichlorid und Arsengranulat sind spurlos verschwunden

So sieht der hochgiftige Gefahrenstoff aus.
So sieht der hochgiftige Gefahrenstoff Arsen aus.
Landkreis Harz

Nach derzeitigem Ermittlungsstand seien neben den zwei Litern Arsentrichlorid auch drei Kilogramm hochreines Arsengranulat entwendet worden, teilte die Polizeiinspektion Magdeburg mit. Es handele sich dabei um hochgiftige Gefahrstoffe, von denen bei bereits geringster Menge eine akute Lebensgefahr ausgehe.

„Der Kontakt mit der Haut, das Einatmen oder Verschlucken selbst kleinster Partikel kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben”, hieß es. Wer Behälter, Flaschen oder Kartons findet, die verdächtig erscheinen, soll diese nicht berühren oder öffnen, sondern den Notruf 110 oder 112 anrufen.

Was haben die Diebe mit dem lebensgefährlichen Arsen vor? Polizei schließt „gar nichts aus”

Die Polizei sucht weiter nach den Tätern. Sie wies darauf hin, dass die Firma für sachdienliche Hinweise, die zur Ergreifung der Täter oder zur Rückführung des Diebesgutes führen, eine Belohnung in Höhe von 5.000 Euro ausgesetzt hat.

Am Dienstag hatte der Landkreis Harz eine Großschadenslage gemeldet, nachdem Behälter mit Arsenpulver und -granulat in der Umgebung der Firma gefunden worden waren. Vier Flaschen mit hochgiftigem Arsentrichlorid fehlen noch, sowie drei Flaschen mit Arsengranulat. Die Polizei ermittelt. Was die Täter mit den lebensgefährlichen Stoffen vorhaben? Unklar! Ein Polizeisprecher sagte am Freitag zu RTL.de: „Wir ermitteln in alle Richtungen und schließen gar nichts aus.”