112 Jahre unter Wasser hinterlassen SpurenTraurige Entdeckung am Wrack der legendären Titanic
Der Mythos ist ungebrochen, doch die Zeit hinterlässt ihre Spuren.
Die Titanic verfällt unaufhaltsam in ihrem Meeresgrab. Deutlich sichtbar ist das am Bug des Schiffes, wie Fotos und Videoaufnahmen von der jüngsten Tauchexpedition zum Wrack im Nordatlantik zeigen.
Vordere Spitze des Luxusliners durch James Camerons Schiffsdrama verewigt
Die vordere Spitze des 1912 gesunkenen Luxusliners ist durch James Camerons Schiffsdrama „Titanic” fast schon ikonisch verewigt worden. Dort klafft nun auf der Backbordseite des Schiffs ein großes Loch.
Der Bug habe mittlerweile einen rund viereinhalb Meter langen Teil seiner Reling eingebüßt, der nun auf dem Meeresboden liege, erklärte das Unternehmen RMS Titanic, Besitzer des wohl berühmtesten Schiffswracks der Welt, bei X (ehemals Twitter). Jahrzehntelang sei er ein Zeugnis für die Widerstandsfähigkeit der Titanic gewesen. Die drastische Veränderung auf den Bildern erinnere daran, dass das Schiff tatsächlich zerfalle. „Nach 112 Jahren auf dem Grund des Nordatlantiks fordert die feindliche Ozeanumgebung ihren Tribut”, bilanziert das Unternehmen.
Lese-Tipp: Milliardär will Titanic nachbauen und ohne Eisberg-Drama nach New York
Unternehmen RMS Titanic macht zwei Millionen Fotos
Bei der Expedition im Juli und August – der ersten des Unternehmens seit 2010 – wurden demnach mehr als zwei Millionen Fotos des Wracks gemacht. Der Luxusdampfer, bei seiner Einweihung als unsinkbar beworben, war auf seiner Jungfernfahrt 1912 von Southampton nach New York mit einem Eisberg zusammengestoßen und gesunken. Dabei starben rund 1.500 der mehr als 2.200 Menschen an Bord. Das Wrack wurde 1985 südöstlich der kanadischen Provinz Neufundland in rund 3.800 Metern Meerestiefe gefunden.
Zerfall der Titanic besorgt die Forscher
Der langsame Zerfall des Wracks bereitet den Forschern schon länger Sorge. Mikroorganismen zersetzen das Metall, aus dem das Schiff gebaut wurde, wie RMS Titanic schon 2010 mitteilte. Laut der Firma mit Sitz in Atlanta im US-Bundesstaat Georgia setzen neben den Bakterien, die sich durch die Schiffshülle fressen, auch Rost und Ozeanströmungen dem Wrack zu.
Anfang der 90er-Jahre hatte sich das Unternehmen die Rechte an der Verwaltung der Wrackstelle gesichert, seitdem organisierte es mehrere Expeditionen. Bislang wurden dabei vor allem technische Gerätschaften, Schmuck, Münzen und andere Erinnerungsstücke geborgen. Sie wurden restauriert und zum Teil ausgestellt.
Trotz aller Bemühungen: Der Zerfall des Wracks sei unabwendbar, schreibt das Unternehmen. Das bestärke die Forscher jedoch bloß in ihrer Mission, die Zeugnisse der Vergangenheit zu dokumentieren und zu erhalten, bevor es zu spät ist. (dpa/bst)
































