AfD-KanzlerkandidatinAlice Weidel will Ausländern das Bürgergeld streichen

AfD nominiert Weidel als Kanzlerkandidatin.
Die Kanzlerkandidatin der AfD, Alice Weidel, will Bürgergeld-Zahlungen an Ausländer stoppen. Das sagte die 45-Jährige im Interview mit RTL und ntv.
Carsten Koall/dpa

Knallhart-Plan von Alice Weidel!
Die Kanzlerkandidatin der AfD will Bürgergeld-Zahlungen an Ausländer stoppen. Das sagte die 45-Jährige im Interview mit RTL und ntv.

Alice Weidel nimmt beim Bürgergeld Ausländer und deutsche Staatsbürger ins Visier

Weidel wörtlich: „Wir sagen ganz klar, Bürgergeld per se für ausländische Staatsbürger, das geht nicht.“ Außerdem forderte die Co-Chefin der AfD schärfere Regeln auch für deutsche Bürgergeld-Bezieher: „Sie müssen es so attraktiv gestalten, dass Menschen wieder in Arbeit kommen, dass sich Arbeit wieder lohnt und sich nicht jemand sagt, also Bürgergeld, da bekomme ich aber jetzt viel mehr als wenn ich jetzt dort in dem Unternehmen als Facharbeiter anfange, das geht nicht, das ist eine komplette Fehlanreizsetzung.“

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Opferberatung in Angst um Menschen mit Migrationshintergrund

Am Montagabend (23. Dezember) trat Weidel außerdem bei einer Kundgebung in Magdeburg auf. In der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts hatte am Freitag ein 50 Jahre alter Arzt ein Attentat verübt. Der aus Saudi-Arabien stammende Mann war auf dem Weihnachtsmarkt in eine Menschenmenge gerast. Ein Kind und vier Frauen starben, 200 Personen wurden teils lebensgefährlich verletzt. Die AfD-Vorsitzende Alice Weidel sagte auf der Kundgebung, nach der Zeit der Trauer komme die Zeit der Aufarbeitung. Mit Blick auf den Täter sagte sie, wer die Bürger des Landes verachte, das ihm Asyl gewähre, „der gehört nicht zu uns”.

Der mutmaßliche Attentäter von Magdeburg liegt auf dem Boden. Neben Taleb A. steht der BMW-Geländewagen, mit dem der 50-jährige Arzt den Anschlag auf den Weihnachtsmarkt verübt haben soll.
Der mutmaßliche Attentäter von Magdeburg liegt auf dem Boden. Neben Taleb A. steht der BMW-Geländewagen, mit dem der 50-jährige Arzt den Anschlag auf den Weihnachtsmarkt verübt haben soll.
dpa Video

Während der Veranstaltung wurde immer wieder „Abschieben! Abschieben! Abschieben!” skandiert. Weidel sagte, man wolle endlich wieder in Sicherheit leben. Kurz nach ihrer Rede und einer Schweigeminute fand ein Trauermarsch statt.

Bei einer anderen Veranstaltung ganz in der Nähe erinnerten viele Hundert Menschen an die Opfer des Anschlags. Sie positionierten sich gegen die politische Vereinnahmung durch Rechte. Zu der Aktion hatte die Initiative „Gib Hass keine Chance” aufgerufen, das Bistum Magdeburg beteiligte sich. Nach Angaben des Veranstalters kamen Tausende Menschen.

«Lichter für eine weltoffene Stadt» – mit Kerzen in der Hand positionieren sich in Magdeburg Hunderte gegen rechte Vereinnahmung.
«Lichter für eine weltoffene Stadt» – mit Kerzen in der Hand positionieren sich in Magdeburg Hunderte gegen rechte Vereinnahmung.
Sebastian Willnow/dpa

Die Mobile Opferberatung in Sachsen-Anhalt und der Verband der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt warnten vor einer Eskalation von Rassismus und rechten Bedrohungen infolge der Instrumentalisierung des Anschlags. Das Landesnetzwerk Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt sprach von einer gefährlichen Lage. Es rät Menschen mit Migrationsgeschichte dringend davon ab, sich alleine und in den Abendstunden durch die Stadt zu bewegen. (rsa/dpa)