Werbeaufsicht schreitet ein„Ungesund dünn!” Großbritannien verbietet Zara-Werbung wegen Magermodels

Asa rügt Zara: Models in ihren Anzeigen seien zu dünn
Zara steht in der Kritik (Symbolbild).
Klaudia Radecka/NurPhoto via Getty Images

Rüge für Zara!
Die britische Werbeaufsicht straft die spanische Modekette ab. Fotos auf der Webseite des Unternehmens sollen Models zeigen, die zu dünn sein sollen. Zara gibt nach.

Zwei Zara-Models wirkten auf Fotos „ungesund dünn”

Zwei Anzeigen der Modemarke Zara wurden im Vereinigten Königreich verboten, weil sie Models zeigten, die „ungesund dünn” wirkten.

Die Advertising Standards Authority (Asa), eine nicht-staatliche Organisation der britischen Werbebranche, erklärte, dass Schatten und eine glatt zurückgekämmte Frisur ein Model „ausgemergelt” erscheinen ließen. In einem anderen Bild hätten die Pose und der tiefe Ausschnitt eines Shirts die „hervorstehenden” Schlüsselbeine des Models betont. Der Sender BBC und die Zeitung The Independent berichteten darüber.

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Laut Asa gab es eine Beschwerde gegen vier Produktfotos, die im Mai auf der Homepage von Zara erschienen. Die vier Fotos zeigten insgesamt zwei Models. Zwei der Fotos seien aus Sicht der Organisation unbedenklich, da die Models darauf nicht „ungesund dünn” wirken.

Anzeigen verstoßen gegen den Werbe-Kodex

Bei den zwei anderen Fotos war die Asa allerdings anderer Meinung. Auf einem Foto lenke die Bildgestaltung in Verbindung mit dem tief ausgeschnittenen Shirt die Aufmerksamkeit auf das Schlüsselbein des Models, welches in einem der unbedenklichen Fotos zu sehen ist. Die Armhaltung im weiten Shirt habe Arme, Schultern und Brust sehr schlank erscheinen lassen. Insgesamt erweckten Pose und Kleidung den Eindruck, das Model sei „ungesund dünn”.

Beim zweiten Foto erklärt die Asa, dass Schatten über den Beinen diese habe dünner erscheinen lassen. Das zurückgesteckte Haar ließ den Kopf hagerer wirken, und das Schlüsselbein ragte deutlich hervor. „Aus diesen Gründen waren wir der Meinung, dass das Styling, die Beleuchtung des Bildes und die Wahl der Kleidung den Eindruck erweckten, dass das Model ungesund dünn war.”

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Die Asa kam zu dem Schluss, dass die Anzeigen unverantwortlich seien und gegen den Werbe-Kodex verstießen. Die Aufsichtsbehörde entschied, dass die beanstandeten Anzeigen nicht erneut erscheinen dürfen. Wie die BBC berichtet, müsse Zara sicherstellen, dass alle Bilder „verantwortungsbewusst erstellt” werden. Zara bestätigte, dass das Unternehmen nach der Beschwerde die Produktbeschreibungen geändert und die Bilder entfernt habe.

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Zara nicht das erste Unternehmen, das gerügt wird

Zara erklärte der Asa jedoch, dass die Bilder lediglich geringfügig in Beleuchtung und Farbgebung bearbeitet worden seien. Beide Models hätten für renommierte Marken gearbeitet und besäßen ärztliche Atteste über ihre Gesundheit. Das Unternehmen folge den Empfehlungen des Berichts „Fashioning a Healthy Future” aus dem Jahr 2007.

Ein Sprecher von Zara UK sagte dem Independent: „Wir verpflichten uns zu verantwortungsbewusstem Inhalt und befolgen strenge Richtlinien und Kontrollen bei der Auswahl und Fotografie von Models sowie bei der Auswahl der Bilder.”

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Laut BBC ist es nicht das erste Mal, dass Unternehmen wegen „ungesund dünner” Models gerügt wurden: Im Juli wurde eine Anzeige von Marks & Spencer verboten, Anfang des Jahres eine von Next. (tma)

Dieser Artikel erschien zuerst bei stern.de.