Auch gratis Parken wird kritisch beäugt
Deutsche Umwelthilfe fordert: Parken soll teurer sein!

Gratis Parken am liebsten ganz abschaffen!
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert höhere Parkgebühren in deutschen Innenstädten. Ziel: Unnötige Autofahrerei vermeiden und der vermeintlichen Bequemlichkeit durch den eigenen Pkw ein Ende bereiten. Preise unter einem Euro seien ihnen zu gering, von kostenlosem Parken gar nicht erst anzufangen.
Deutsche Umwelthilfe: Parken in deutschen Städten ist zu günstig!
Wir alle kennen und lieben sie: die sogenannte Brötchentaste am Parkautomat. Sie hilft uns immer dann, wenn wir innerhalb kurzer Zeit – sprich weniger Minuten – unsere Besorgungen erledigen wollen. 15 Minuten haben wir als Kurzzeitparker Zeit, Kleinigkeiten in der Stadt zu erledigen oder eben schnell Brötchen zu holen.
Diese Taste gibt es in 35 deutschen Städten, in vielen weiteren Städten in Deutschland sei das Parken insgesamt zu günstig oder die erste Stunde ohnehin gratis, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) berichtet. Während es in Großstädten wie Stuttgart (5,50 Euro die Stunde) eher teuer ist, bezahlen Parker zum Beispiel in Koblenz oder Frankfurt an der Oder nur 25 Cent pro Stunde.
Zu wenig! Denn genau DAS geht der Deutschen Umwelthilfe gegen den Strich. Sie hat ermittelt, wie teuer das Parken in 105 deutschen Städten ist und kommt zu dem Entschluss, dass Parken an sich viel zu billig ist. Denn das sorge im Umkehrschluss dafür, dass die Menschen weiterhin dazu verleitet werden, selbst kurze Strecken mit dem Pkw zurückzulegen.
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH sagt daher: „Das Billigparken muss endlich gestoppt werden.”
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Drei Euro! Eine Stunde parken soll so teuer sein wie eine Einzelfahrt mit Bus oder Bahn
Die Deutsche Umwelthilfe fordert daher: Eine Stunde Parken müsse mindestens so teuer sein wie eine Einzelfahrt mit Bus oder Bahn. Drei Euro seien demnach angemessen. Denn nur so könne der öffentliche Nahverkehr eine Alternative sein und mehr Menschen anlocken.
Der stellvertretende Leiter des Bereichs Verkehr und Luftreinhaltung der DUH, Robin Kulpa, sagt, dass die Mehreinnahmen aus den Parkgebühren dann für den Ausbau des Nahverkehrs sowie in Rad- und Gehwege fließen soll.
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Kostenloses Parken ist Umwelthilfe ein Dorn im Auge
Auch das kostenlose Parken ist der DUH ein Dorn im Auge. Das motiviere Menschen dazu, das Auto für unnötige Strecken zu nehmen, die auch zu Fuß gegangen werden könnten. Deswegen fordert Resch eine „flächendeckende Parkraumbewirtschaftung in allen Städten sowie ein Ende des kostenlosen Parkens im öffentlichen Raum.”
Dass Paris zum Beispiel seit dem 1. Oktober 2024 besonders hohe Parkgebühren für SUVs nimmt und einige Straßen für den Autoverkehr gesperrt wurden, findet die Organisation gut. Denn höhere Parkgebühren würden am Ende die Verkehrswende voranbringen.