„Sie war ganz warm”Traumatisierende Geburt: Lauren (28) muss ihr totes Kind ohne Kaiserschnitt und Schmerzmittel zur Welt bringen

Nicht ernst genommen, schlecht versorgt und voller Todesängste!
Lauren Caulfield (28) erhebt schwere Vorwürfe gegen das „Leeds General Infirmary“-Krankenhaus des staatlichen Trägers „NHS Trusts“ in England. Als eine von mehreren Frauen erzählt sie von schlimmen Erfahrungen, die sie während der Schwangerschaft erleben muss – bis hin zur Totgeburt.
Ein unbehagliches Gefühl
Lauren Caulfield ist in der 31. Schwangerschaftswoche, als ihr Körper ihr ungewöhnliche Signale sendet. Sie hat das Gefühl, ihre Tochter Grace sei zu klein. Unsicher und ohne das Gefühl, ernst genommen zu werden, wird sie bei ihren Vorsorgeuntersuchungen vertröstet. Als einige Wochen später ihre Wehen einsetzen, kann die Hebamme keinen Puls in Laurens Mutterleib spüren, der Arzt überbringt die schockierende Nachricht: Ihr Baby ist tot. Für die werdende Mutter bricht eine Welt zusammen, wie sie im Gespräch mit Sky News UK erzählt: „Nichts könnte jemals das wiedergeben – es war einfach ein Moment reinen Schreckens und Schmerzes, wie man sich nichts Vergleichbares vorstellen kann.“
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Das totgeborene Kind
In dem Wissen, dass ihre Tochter nicht lebend zur Welt kommen wird, bittet die Britin um einen Kaiserschnitt, doch der wird ihr verwehrt. Über eine Stunde muss sie – ohne Schmerzmittel zu erhalten – ihre tote Tochter austragen. Als Lauren es endlich geschafft hat, wird das Mädchen in ein Handtuch gewickelt und ihr in die Hand gedrückt: „Sie war ganz warm und einfach ein vollkommen schönes Baby, und ich schaute sie buchstäblich an und flehte sie an, irgendein Geräusch zu machen, nur ein kleines, einfach irgendetwas zu tun.“ Doch sie macht keinen Mucks.
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„Ich könnte hier buchstäblich sterben”
Die 28-Jährige liegt noch immer im Kreißsaal. Sie hat viel Blut verloren, aber niemand kümmert sich um sie. Lauren bekommt es mit der Angst zu tun: „All diese Dinge lassen mich fühlen, dass das alles nur ist, weil mein Baby gestorben ist. (...) Es ist ihnen egal, dass ich Schmerzen habe, ich könnte hier buchstäblich sterben, aber weil mein Baby tot ist, bin ich unwichtig.” Die Britin überlebt, doch die Erfahrung prägt sie nachhaltig: „Tief in meinem Herzen glaube ich nicht, dass ich noch ein Baby austragen kann und es lebend zur Welt kommen wird.”
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Systemversagen beim staatlichen Träger
Später stellt sich heraus, dass das Krankenhaus versäumt hat, die Größe des heranwachsenden Kindes zu überwachen. Außerdem wird Lauren über zwei Wochen nach der Totgeburt keine medizinische Betreuung zuteil. Wie die Daily Mail berichtet, hat das britische Gesundheitsministerium in diesem Jahr eine Untersuchung wegen einer Reihe schwerwiegender Skandale im Zusammenhang mit Krankenhäusern des „NHS Trust“ eingeleitet. Ein aktueller Zwischenbericht der Behörde komme zu dem Schluss, dass das Leben von Hunderten Babys und Müttern bei angemessener Unterstützung hätte gerettet werden können – ein Versagen im System.
Der Träger „NHS Trusts” hat am Montag (8. Dezember) die Einführung einer neuen Alarmsoftware für Schwangerschaften bekanntgegeben. Nach eigener Aussage könne dieses System Versäumnisse, wie sie etwa bei Lauren passiert sind, verhindern. (dst)
Verwendete Quellen: ENEX /Sky News UK, Daily Mail und NHS England


