Für genauere und schnellere VohersagenAllergiker aufgepasst! Wetterdienst setzt künftig auf vollautomatische Pollenmessgeräte

Daten zum Pollenflug sind in Bayern online abrufbar. (Symbolbild)
Der DWD will Allergiker künftig zeitnah mit Polleninformationen versorgen. (Symbolbild)
Angelika Warmuth/dpa

Erfreuliche Nachrichten für Allergiker!
Mit einem Netz automatischer Pollenmessgeräte will der Deutsche Wetterdienst (DWD) die Vorhersagen für Heuschnupfen-Geplagte verbessern. Bis zum Jahr 2027 sollen deutschlandweit 16 solcher Geräte aufgestellt und das Messnetz durch die Zusammenarbeit mit Betreibern ähnlicher Pollenmonitore weiter verdichtet werden.

Monitore erfassen wichtigste Pollenarten

Wegen der Klimaveränderungen beginnt die Pollensaison heutzutage oft schon im Januar oder Februar, in sehr milden Wintern sogar schon im Dezember. Die neuen Pollenmonitore übermitteln künftig während der Blühzeit viermal täglich und außerhalb der Pollensaison mindestens einmal täglich Pollendaten, je nach Intensität des Pollenflugs aber auch stündlich.

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Erfasst werden die acht für Allergiker wichtigsten Pollenarten Hasel, Erle, Esche, Birke, Gräser, Roggen, Beifuß und Ambrosia und ergänzend weitere 26 Pollenarten. Ziel sei es, Heuschnupfen-Geplagte „zeitnah mit aktuellen Polleninformationen zu versorgen.“

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Deutscher Wetterdienst investiert rund zwei Millionen Euro

Der Pollenmonitor funktioniert dem DWD zufolge wie ein automatisches Mikroskop. Zunächst werden die Pollen in der Außenluft angesaugt, konzentriert und Stück für Stück abfotografiert – so entstehen je Probe mehr als 60.000 Fotos. Mit Hilfe einer KI werden dann die unterschiedlichen Pollen identifiziert.

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Der DWD investiert rund zwei Millionen Euro in die automatischen Pollenmessstationen. Standorte werden unter anderem Hamburg, Braunschweig und Essen sein. Die durch Pollenallergien entstandenen volkswirtschaftlichen Kosten liegen Schätzungen zufolge bundesweit bei etwa vier Milliarden Euro pro Jahr. Könnten durch eine verbesserte Pollenflugvorhersage diese Kosten um 0,1 Prozent gesenkt werden, entspräche das dem DWD zufolge einer jährlichen Ersparnis von vier Millionen Euro.

Etwa 15 Prozent der Bevölkerung haben Heuschnupfen, das sind Millionen Menschen. Die Symptome der Pollenallergie lassen sich durch Medikamente zwar abschwächen oder sogar unterdrücken. Doch nicht jeder und jede Betroffene will diese Medikamente ständig nehmen. Die Pollenflugvorhersagen des DWD bis zu sechs Tage im Voraus sollen Betroffenen daher den Alltag erleichtern. (fkl/afp)