Ihr Hass hat Folgen

Acht Monate Haft! Fußballfans nach rassistischen Beleidigungen verurteilt

Vinicius Junior (M) trifft am Gericht an der Plaza de Castilla in Madrid ein.
Real-Star Vinicius Jr. (M) begrüßte das Urteil.
Fernando Sánchez/EUROPA PRESS/dpa/Archivbild

Gericht zeigt klare Kante!
Real-Star Vinicius Jr. ist immer wieder Ziel rassistischer Anfeindungen. So auch vor mehr als einem Jahr beim Spiel der Königlichen in Valencia. Drei Fans bekamen nun die Quittung.

Freiheitsstrafe und Stadionverbot wegen rassistischer Beleidigungen

Ein Gericht in Valencia hat drei Fußballfans wegen rassistischer Beleidigungen des Brasilianers zu je acht Monaten Gefängnis verurteilt. Die drei seien für schuldig befunden worden, die Würde des 23-Jährigen beim Auswärtsspiel von Real Madrid beim FC Valencia am 21. Mai 2023 verletzt zu haben, indem sie ihn angeschrien und rassistische Gesten gemacht hätten, teilte das Gericht am Montag mit.

Sie müssten zudem die Gerichtskosten tragen und hätten zwei Jahre Stadionverbot für Spiele der Liga oder des Fußballverbandes erhalten. Haftstrafen unter zwei Jahren werden in Spanien von den Richtern und Richterinnen häufig zur Bewährung ausgesetzt.

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Entschuldigung bewahrt Trio vor härteren Strafe

„Dieses historische Urteil ist nicht für mich, es ist für alle Schwarzen. Viele Leute baten mich, es zu ignorieren, andere sagten, mein Kampf sei vergeblich und ich solle einfach Fußball spielen”, teilte Vinicius Jr. über die Plattform X mit und kündigte seinen weiteren Einsatz gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus an: „Alle anderen Rassisten sollen Angst haben, sich schämen oder verstecken. Wenn das nicht der Fall sein wird, werde ich da sein, um Gerechtigkeit zu fordern.”

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Beim Spiel im Mai 2023 in Valencia wurde rassistisch beleidigt.
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Ursprünglich sollte die Freiheitsstrafe zwölf Monate betragen, wurde aber im Rahmen der Voruntersuchungsphase um ein Drittel reduziert - auch weil die Angeklagten sich während der Verhandlung in einem verlesenen Schreiben entschuldigt haben sollen.

„Dieses Urteil ist eine großartige Nachricht für den Kampf gegen Rassismus in Spanien, denn es gleicht das Unrecht aus, das Vinicius Jr. erlitten hat, und sendet eine klare Botschaft an diejenigen, die in ein Fußballstadion gehen, um so etwas zu verbreiten”, sagte La-Liga-Präsident Javier Tabas.

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Vinicius Jr. erhält Unterstützung von Real Madrid

Vinicius Jr., der im Champions-League-Finale gegen Borussia Dortmund (2:0) den zweiten Treffer erzielte, wurde in der Vergangenheit immer wieder Opfer von rassistischen Beleidigungen. Im März brach der 23-Jährige auf einer Pressekonferenz der brasilianischen Nationalmannschaft in Tränen aus und sagte: „Ich will nur Fußball spielen und alles für meinen Verein und meine Familie tun. Ich verliere mehr und mehr die Lust am Spielen.“

Real deswegen verlassen wolle er aber nicht. „Ich würde den Rassisten geben, was sie wollen.“ Stattdessen will er nicht aufhören, den Rassismus zu bekämpfen! Unterstützung erhält er dabei von den Königlichen. Der Club teilte mit, sich auch weiterhin für die Ausmerzung jeglichen rassistischen Verhaltens in der Welt des Fußballs und des Sports einsetzen zu wollen. pol/dpa/sid)