Erstes Match nach Ausraster-Disqualifikation
Zverev bringt deutsches Team beim Davis-Cup in Brasilien in Führung - Struff patzt

Es war das erste Match von Olympiasieger Alexander Zverev nach seinem irren Ausraster in Acapulco: Nach seiner Disqualifikation bei dem Turnier in Mexiko hatte sich der Weltranglistendritte kurzfristig zur Teilnahme beim Davis-Cup entschlossen – und wurde seiner Favoritenrolle gerecht. Im Auftaktspiel gegen Brasiliens Nummer zwei Thiago Seyboth setzte sich Zverev souverän mit 6:4, 6:2 durch und brachte das deutsche Team damit mit in Führung. Jan-Lennard Struff verpasste es danach, den erhofften zweiten Sieg verpasst. Der 31-Jährige musste sich in Rio de Janeiro der brasilianischen Nummer eins Thiago Monteiro mit 3:6, 6:1, 3:6 geschlagen geben.
Solide Leistung reicht Zverev zum Sieg
Nach 1:34 Stunden verwandelte der 24-jährige Zverev auf dem Centre Court im Olympia Park seinen ersten Matchball. Eineinhalb Wochen nach seiner Disqualifikation beim ATP-Turnier in Acapulco genügte Zverev gegen die Nummer 216 der Welt eine solide Leistung, um den erwarteten Erfolg einzufahren. Der deutschen Nummer eins gelang im ersten Satz ein schnelles Break, nach 51 Minuten holte er sich den ersten Durchgang mit dem zweiten Satzball.
Auch im zweiten Satz hatte der Weltranglisten-Dritte mit dem 21 Jahre alten Außenseiter keine Schwierigkeiten. Zverev nahm dem Brasilianer, der sich Mitte des Satzes kurz an der Hand behandeln ließ, zweimal den Aufschlag ab und machte den ungefährdeten Erfolg im ersten Versuch perfekt.
VIDEO: Zverev rastet aus - und kriecht zu Kreuze
Imagepflege im ungeliebten Davis-Cup
Am Samstag stehen dann zunächst das Doppel und dann zwei weitere Einzel auf dem Programm. Im Falle eines Sieges würde sich Deutschland für die Gruppenphase im September qualifizieren. Die Finalrunde steigt Ende November, die Austragungsorte sind noch nicht bekannt.
2021 war die deutsche Mannschaft ohne Zverev bis ins Halbfinale vorgestoßen. Der Deutsche hatte in den vergangenen Jahren immer wieder Kritik am reformierten Wettbewerb geübt. Nun kam ihm der Auftritt in Rio nach einem wenig glücklichen Saisonstart gerade recht, um nach den Negativschlagzeilen sein Image wieder aufzupolieren. (sid/dpa/wwi)