Zumindest in Hannover
Klimakleber hören auf - darum wollen sie sich nicht mehr festkleben

Gehen die Proteste der Aktivistengruppe „Letzte Generation“ zu weit oder sind sie dem Anliegen gerechtfertigt? Eine Diskussion, die zumindest in Hannover jetzt ein Ende haben könnte. Denn in dieser Stadt wollen sie sich nicht mehr festkleben.
Ziel erreicht: Aktivisten bekommen Gehör aus der Politik
Die Aktivisten der „Letzten Generation“ legten immer wieder den Verkehr in Hannover lahm, in dem sie sich auf Straßen festklebten. Ihr Anliegen: Auf die existenzbedrohende Klimakrise aufmerksam machen. Die Gruppe sah ihren Protest als zivilen Ungehorsam. Vor allem Politiker und Politikerinnen sollten handeln. Und genau das ist jetzt geschehen.
Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay schickt Brief nach Berlin
Er teile die Einschätzung der Wissenschaft so wie die der „Letzten Generation“, dass derzeitige Maßnahmen nicht ausreichten, „um die existenzbedrohende Klimakrise abzuwenden“. Das schreibt Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay in einem Brief an die Vorsitzenden der Bundesfraktionen. Der Politiker der Grünen bittet den Bund, Klimaschutzmaßnahmen in den Kommunen stärker zu unterstützen. Der Brief beschreibt nach Angaben der Stadt die Punkte, in denen sich Onay in einem Gespräch mit Aktivistinnen der Gruppe am Dienstag einig war. Gleichzeitig würden die Unterschiede klargestellt.
Seit Dienstag (21. Februar) keine Proteste mehr
„Für mich als OB war klar, dass wir das abräumen müssen. Das ist im Ergebnis gelungen“, sagte Onay der Deutschen Presse-Agentur nach dem Treffen mit den Aktivisten. Andere Parteien hatten die Zusammenkunft kritisiert. Eine Teilnehmerin des Gesprächs schrieb auf Twitter: „Es war ein ehrliches Gespräch und ich habe selten so viel Angst vor der Klimakrise auch unter Politiker:innen wahrgenommen. Hoffentlich bringen wir die Verhandlung gut zu Ende.“ Seit dem Treffen am Dienstag gab es in Hannover keine Klebeaktionen mehr. (dpa/jsc)