Wahrzeichen von Hamburg nimmt Geflüchtete auf

Ukrainer finden Zuflucht in der Elbphilharmonie

Foyerbeleuchtung in blau gelb in Solidarität mit der Ukraine Februar 2022
Die Elbphilharmonie in Hamburg bieten gerade 40 Flüchtlingen Schutz und Hilfe.
Sebastian Madej, Elbphilharmonie

Hamburgs Wahrzeichen will den Geflüchteten aus der Ukraine einfach helfen. Das hat die Verantwortlichen der Hamburger Elbphilharmonie getrieben, ihr einzigartiges Hilfsprojekt zu starten. Nun kommen besonders Hilfsbedürftige in dem Hotel des Konzerthauses unter.

40 Geflüchtete seit März im Haus

Zusammen mit ihren Partnern, darunter auch das Westin Hotel und die Störtebeker Gastronomie, beherbergt die Elphi nun seit 16. März 40 Geflüchtete. Sie hätten sich einfach bei der Stadt gemeldet und gefragt, ob sie helfen können und Fördern und Wohnen hätte zugestimmt, so Martin Andris, Pressesprecher Elbphilharmonie, am Freitag im Gespräch mit RTL Nord. Fördern und Wohnen ist ein Sozialunternehmen der Stadt.

Ganze Etage für Geflüchtete im Fünf-Sterne-Hotel

26 Erwachsene und elf Kinder aus der Ukraine dürfen zurzeit im Hotel im Gebäude der Elphi wohnen. „Das Westin hat die gesamte 10. Etage mit insgesamt 18 Zimmern bereitgestellt“, sagt der Sprecher. Die Kinder würden familienübergreifend auf dem Flur mit Lego, Playmobil oder Papierfliegern spielen. In der Elbphilharmonie können die Geflüchteten sehr gut betreut werden. „Aufgrund unseres hohen Betreuungsschlüssels, hat man uns vor allem die besonders schutzbedürftigen Personen zugewiesen, die in den Sammelunterkünften nicht immer optimal versorgt werden können“, erklärt Andris.

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Es sind besonders Hilfebedürftige

Die Hälfte der Personen seien pflegebedürftig und es seien auch Menschen mit Behinderung darunter. „Die akut Pflegebedürftigen werden vor Ort zusammen mit einem Pflegedienst betreut“, sagt Andris. Für diese Personen ginge es vorrangig darum, unmittelbar nach der Flucht die medizinische Grundversorgung sicherzustellen. Dafür kämen sogar Ärzte zur Visite ins Haus. Auch fünf Gehörlose würden betreut „zusammen mit dem Gehörlosenverband, der die ukrainischen Gebärden-Dolmetscher stellt“ erklärt Andris.

Unterstützung bei Behördengängen

Die andere Hälfte sind Mütter mit Kindern. Um sie kümmert sich ein Team aus Mitarbeitern der Elbphilharmonie. Zusammen helfe man bei Behördengängen, Kontoeröffnungen, Anmeldungen bei den Krankenkassen oder dem Anerkennen von amtlichen Dokumenten. Alle Kinder hätten bereits Kita-Plätze und konnten ihre zukünftige Schule kennenlernen. „Für die Familien und Kinder wurden auch erste Ausflüge organisiert“, sagt der Pressesprecher. Dazu gehören Besuche im Miniaturwunderland, eine Hafenrundfahrt oder ein Trip auf Spielplätze. „Unsere Mitarbeiter bieten auch erste Deutschkurse an.“

Geflüchtete bleiben nicht lang

Die Geflüchteten werden voraussichtlich bis zum 4. April bleiben. Dann sollen die pflegebedürftigen Menschen in geeignete Folgeunterkünfte mit Betreuung verlegt werden. Die Mütter mit Kindern sowie die Gehörlosenfamilien sollen noch bis zum 8. April bleiben. „Hier versuchen die Elbphilharmonie und ihren Mitarbeitenden individuelle Wohnungen zu finden, um die Integration in Deutschland zu erleichtern.“ (dpa/nid)