Plötzlich gibt es zwei Verdächtige

Zufallsfund in Norderstedt: Polizei findet hunderte verschwundene Postsendungen

Hunderte geöffnete und nicht geöffnete Postsendungen fand die Polizei durch Zufall.
Hunderte geöffnete und nicht geöffnete Postsendungen fand die Polizei durch Zufall.
Facebook/ Polizei Segeberg und Pinneberg, Facebook/ Polizei Segeberg und Pinneberg, Facebook/ Polizei Segeberg und Pinneberg

Eigentlich wollte die Polizei den 21-Jährigen wegen eines anderen Vergehens aufsuchen und einen Haftbefehl vollstrecken, doch anstelle des jungen Mannes entdecken die Beamten hunderte nicht zugestellte Briefe und Werbepost.

Im Keller standen mehrere gelbe Postboxen

Bereits am Freitag suchte eine Polizeistreife die Wohnung eines Postzustellers auf, wie die Polizei am Mittwoch berichtete. Gegen den 21-Jährigen lag ein sogenannter Erzwingungshaftbefehl über 30 Euro vor. Welches Vergehen dahinter steckte, konnte die Polizei nicht sagen. Nachdem der junge Mann die Wohnungstür nicht öffnete, entdeckten die Beamten im Kellerflur mehrere gelbe Postboxen mit adressierter und gestempelter Post.

Versteckt im Küchenschrank und Bettkasten

Bei den Postsendungen handelte es sich überwiegend um Werbepost. Von vereinzelten persönlich adressierten Briefen waren nur wenige geöffnet. Weil die Adressaten aber nicht in dem Haus wohnten, durchsuchten Einsatzkräfte auf Anordnung der Staatsanwaltschaft mit Hilfe eines Schlüsseldienstes die Wohnung des Mannes. In der Wohnung fanden sie weitere Post, zum Teil im Küchenschrank und im Bettkasten einer ausziehbaren Couch. Nur ein kleiner Teil war geöffnet.

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Und dann ist auch noch eine zweite Wohnung voller Briefe

Während der Durchsuchung kehrten der 21-Jährige und ein weiterer 48 Jahre alter Zusteller, der in dem Haus wohnte, nach Hause zurück und wurden von der Polizei überrascht. Auch in der Wohnung des 48-Jährigen fanden die Beamten nicht zugestellte Post. Die Älteste stammte aus dem Mai 2021. Beide Zusteller schweigen nach Polizeiangaben zu den Vorwürfen. Gegen sie wird nun wegen Verletzung des Post- oder Fernmeldegeheimnisses sowie Unterschlagung ermittelt. Die angedrohte Haft konnte der 21-Jährige dagegen durch Zahlung der ausstehenden 30 Euro abwenden.

Ungeöffnete Briefe wurden dem Zustellunternehmen ausgehändigt und sollen erneut versandt werden. Die Absender der vorgefundenen geöffneten Sendungen werden von der Polizei kontaktiert. (dpa/cto)