Zerbrechlich und mitgenommen: So wirkte Maike Kohl-Richter beim Trauerakt in Straßburg

Neun Jahre war Maike Kohl-Richter die Ehefrau an der Seite von Alt-Kanzler Helmut Kohl. Doch seit seinem Tod am 16. Juni prasselt heftige Kritik auf die 53-jährige Witwe ein, unter anderem weil Kohls Söhne sich nicht von ihrem Vater verabschieden durften. Und weil sie sich gegen einen nationalen Staatsakt ausgesprochen haben soll. Bei dem europäischen Trauerakt in Straßburg wirkte sie sehr mitgenommen. Und einsam.

Schwerer Abschied: "In Liebe, deine Maike"

Zum Trauerakt am Samstag in Straßburg erschien Maike Kohl-Richter in Begleitung von Freunden. Mit verdecktem Gesicht, einer großen schwarzen Sonnenbrille und einem Trauerschleier saß Sie in der ersten Reihe. Ihre Tränen konnte sie nicht zurückhalten. Sie wirkte zerbrechlich, traurig und einsam. "In Liebe, deine Maike" – mit diesen Worten auf dem Kranz hat sie sich von Helmut Kohl verabschiedet.

Trauerakt ohne Familie

Und dann kam die Kanzlerin. Angela Merkel, deren Verhältnis zu Kohl am Ende schwierig war, ging nach ihrer Rede zunächst direkt zu ihrem Platz zurück. Sie überlegte es sich dann aber noch einmal anders: Merkel stand auf und ging zu Kohls Witwe, um ihr die Hand zu schütteln. Richter-Kohl war erst überrascht und wollte dann gar nicht mehr loslassen. Als Merkel kurz vorher in ihrer Rede über sie sagte, sie habe den Altkanzler "voller Hingebung und Liebe begleitet bis zuletzt", musste Richter-Kohl schlucken. Es waren diese Momente, die der nüchternen Umgebung etwas Berührendes gaben.