XXXKinderschutzbund fordert schärfere Gesetze für Kinder-Nackt-Fotos
Als Reaktion auf die Edathy-Affäre wird in Deutschland heftig über die Frage diskutiert, warum im Internet überhaupt ein legaler Handel mit Nacktbildern möglich ist.

Familienministerin Manuela Schwesig (SPD) will das Jugendschutzgesetz auf den Prüfstand stellen und auf schärfere Regeln für Kinderfotos prüfen, die aufreizend, aber nicht explizit pornografisch sind. "Diese Bilder verletzten die Rechte von Kindern", so die Ministerin. "Auch diese Bilder sind Missbrauch. Und deshalb müssen wir prüfen, wie wir diese Bilder verhindern können, insbesondere dann, wenn sie kommerziell vermarktet werden." Es gebe aber bei solchen Bildern Abgrenzungsprobleme, räumte sie ein.Auch der Deutsche Kinderschutzbund fordert nun ein Verbot des Kaufs und Verkaufs von Fotos mit nackten Kindern.
Erfahrene Ermittler schauen genauer hin
Moralische Grenzen zu ziehen, scheint einfach - doch das Thema in Gesetze und Verbote zu packen, ist weitaus schwieriger. Die Politik tut sich schwer.
"Man muss eine Definition an dieser Stelle finden, die nutzbar ist. Es macht ja keinen Sinn, dass am Schluss das Foto am FKK-Strand unter Strafe gestellt wird", so Renate Künast, Grüne-Vorsitzende im Bundestagsrechtsausschuss.
Erfahrene Ermittler schauen aber bereits bei Fällen, bei denen es um den Besitz von legalem Material geht, genauer hin. "Normalerweise, und das zeigt die Praxis der Polizei, finden wir im Regelfall bei solchen Leuten Material, das ganz klar Kinderpornografie ist", sagte der Vorsitzende des Bunds Deutscher Kriminalbeamter, André Schulz. Ob das auch im Fall Edathy zutrifft, ist aber zurzeit völlig offen. Denn auch für ihn gilt die Unschuldsvermutung.
CSU-Politikerin Gerda Hasselfeldt hält Produktion, Verkauf und Besitz von Bildern mit nackten Kindern für einen Verstoß gegen das Grundgesetz. Mit Blick auf Berichte, wonach Edathy entsprechende Fotos bezogen hat, sagte Hasselfeldt: "Mit Menschenwürde hat das nichts zu tun. Auch die Kinder haben eine Würde und es ist in höchstem Maße eine Entwürdigung, wenn nackte Kinder auf Fotos gezeigt und diese verkauft werden." Die Politik müsse nun sehen, "ob wir da nicht gesetzlichen Handlungsbedarf haben".
In Artikel 1, Grundgesetz, heißt es: "Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt."