Unfassbare Tierquälerei in Wunsiedel (Bayern)

13 Zwergfledermäuse in zugeklebtem Karton ausgesetzt - fünf tot!

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Eine Zwergfledermaus wird mit einem Mehlwurm gefüttert.
deutsche presse agentur

Eigentlich würden Zwergfledermäuse aktuell gerne in ihrem Winterquartier schlummern – doch ein Unbekannter sperrte die kleinen Tiere in einen Karton und klebte diesen zu! Fünf der 13 Fledermäuse überstanden die Tortur nicht. Die Überlebenden werden nun von Mitarbeitern des Naturparks Fichtelgebirge aufgepäppelt.

Bayern: Fledermausexperte ist "einfach fassungslos"

"Sie sind noch sehr geschwächt", sagte Stefanie Jessolat, Gebietsbetreuerin beim Naturpark Fichtelgebirge, die die Überlebenden versorgt. Sie schliefen sehr viel, hin und wieder bekämen sie etwas Wasser und Mehlwürmer.

Spaziergänger hatten den durchweichten Karton am Sonntag bei Wunsiedel in Bayern entdeckt. "Ich bin da einfach fassungslos. Es ist ja völlig unnötig", ärgerte sich Stefan Schürmann, Fledermausexperte bei der unteren Naturschutzbehörde im Landkreis Wunsiedel. "Wenn sie nicht gefunden worden wären, wären sie alle tot. Es wäre ein Telefonanruf gewesen, dann hätten wir die Tiere abgeholt."

Wunsiedel: Fledermäuse sollen im April freigelassen werden

Die Fledermäuse seien wohl bei zuletzt wärmeren Temperaturen aufgewacht, vermutete Schürmann. Dann seien sie vielleicht von jemandem abgefangen worden oder auch direkt in den Karton geflogen, den dann jemand zugeklebt haben könnte.

Jetzt sucht die Naturschutzbehörde Zeugen, die das Aussetzen der geschützten Zwergfledermäuse mitbekommen haben - es steht eine Straftat im Raum. Die Tiere werden wohl noch bis April gepflegt und dann freigelassen. (dpa, jda)