Treffer irregulär?Frankreich meckert wegen Messi-Tor zum 3:2

Das WM-Endspiel zwischen Argentinien und Frankreich war eines für die Geschichtsbücher. Traumtore, Drama und die ultimative Messi-Krönung. In Frankreich aber sind einige Fans stinkig und kritteln, dass das 3:2 der Argentinier von Maradona-Erbe Lionel Messi nicht hätte zählen dürfen. Es gibt auch eine Parallele zu einem legendären Finale mit deutscher Beteiligung.

Umstrittene Szene in Minute 108

Szymon Marciniak, da waren sich nach dem Spektakel eigentlich alle einig, hatte eine weltmeisterliche Schiri-Leistung hingelegt. Der Pole bewahrte in all dem Wahnsinn stets kühlen Kopf und hatte klaren Blick. Bis auf eine Szene, wie manche Franzosen finden.

Es geht um das 3:2 in der Verlängerung. In der 108. Minute setzt Messi nach einer starken Parade von Frankreich-Tormann Hugo Lloris nach, drückt den Ball mit seinem schwächeren rechten Fuß über die Linie. Aber, aber, meckert manch Franzose: Als Messi das tut, stehen schon zwei argentinische Ersatzsspieler jubelbereit auf dem Rasen. Das zeigen auch Aufnahmen.

Argentinier weit weg vom Geschehen

In Regel 3, Absatz 9 der FIFA-Regeln heißt es: „Wenn der Schiedsrichter nach einem erzielten Tor vor Wiederaufnahme des Spiels feststellt, dass sich zum Zeitpunkt des Torschusses eine weitere Person auf dem Spielfeld befand, muss der Schiedsrichter das Tor aberkennen, wenn die zusätzliche Person: ein Spieler, Ersatzspieler, ausgewechselter Spieler, des Feldes verwiesener Spieler oder Offizieller der Mannschaft war. Das Spiel muss mit einem direkten Freistoß an der Stelle fortgesetzt werden, an der sich die zusätzliche Person befand.“

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In der Tat standen die zwei Ersatzspieler der Argentinier zum Zeitpunkt des Messi-Schusses ganz knapp auf dem Feld – allerdings weit weg vom Geschehen, sie hatten keinerlei Einfluss auf das, was passierte. Bis auf ein paar pedantische Franzosen juckt die Szene sicherlich auch keinen.

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1966 waren sogar Zuschauer aufm Rasen

Etwas anders stellte sich die Lage beim legendären WM-Finale 1966 zwischen England und Deutschland im Wembley-Stadion dar. Beim 4:2 der Engländer durch Geoff Hurst waren schon während des Konters, der zum Treffer führte, dutzende Zuschauer auf den Rasen gestürmt.

Schiri Gottfried Dienst aus der Schweiz gab den eigentlich irregulären Treffer trotzdem, genauso wie das ominöse „Wembley-Tor“ zum 3:2 (ebenfalls durch Hurst) – obwohl der Ball bekanntlich nicht hinter der Linie war. (mar)