Ex-Nationalspieler verliert kein Wort zum deutschen TeamMesut Özil grüßt aus dem Stadion und wünscht Katar „nur das Beste“

May 9, 2019 - Valencia, Valencia, Spain - Mesut Ozil of Arsenal FC during the Europa League semifinal second leg match between Valencia and Arsenal at Estadio de Mestalla on May 9, 2019 in Valencia, Spain Valencia v Arsenal - UEFA Europa League Semi Final : Second Leg PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxONLY - ZUMAn230 20190509_zaa_n230_987 Copyright: xMariaxJosexSegoviax
Mesut Özil (Archivbild)
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Lob für das Gastgeberland Katar, keine Silbe für die deutsche Mannschaft, mit der er 2014 noch Weltmeister wurde. Mesut Özil grüßt aus Doha.

Özil plötzlich wieder im Fokus

Mesut Özil war schon vor seinem Besuch im WM-Stadion zu Katar plötzlich wieder ein großes Thema. Unfreiwillig. Zuschauer hatten während des Deutschland-Spiels gegen Spanien Plakate mit dem Gesicht eines augenzwinkernden Özil gezeigt, dazu die nun berühmte „Mund-zu-Geste“ der deutschen Spieler aus dem Auftakt gegen Japan imitiert.

Unklar war, was die Zuschauer damit sagen wollten – vermutlich Häme ausdrücken für das deutsche Team und den DFB. Getreu dem Motto: Bei der One-Love-Binde setzt ihr ein Zeichen, bei dem Eklat um Özil vor viereinhalb Jahren habt ihr geschwiegen. Eine andere Einordnung beruht darauf, dass Özil Ende 2019 dafür kritisiert worden war, dass er sich kritisch zur Unterdrückung der Uiguren in China geäußert hatte. Verantwortlich war damals aber nicht der DFB, sondern Özils ehemaliger Verein, der FC Arsenal, der sich wohl auch aufgrund wirtschaftlicher Interessen in China umgehend von Özils Äußerungen distanziert hatte.

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Damals hatte wie in diesem Jahr das Politische das sportliche Geschehen massiv überlagert, zumindest bis zum peinlichen und historischen Ausscheiden in der Vorrunde (droht dieses Jahr auch). Özil hatte sich zusammen mit Ilkay Gündogan vor dem Turnier mit dem autoritären türkischen Staatspräsidenten Recep Tayip Erdogan ablichten lassen. Es folgten wochenlange Diskussionen. Özil fühlte sich unfair behandelt, warf dem DFB auch Rassismus vor. In einem Social-Media-Post griff er den Verband scharf an und schrieb: „In den Augen von Grindel [damals DFB-Präsident, Anm.d.Red.] und seinen Unterstützern bin ich Deutscher, wenn wir gewinnen, aber ein Einwanderer, wenn wir verlieren.

Mesut Özil: "Perfekte Organisation"

Nun gehört Özil bekanntlich seit Jahren nicht mehr der deutschen Nationalmannschaft an. Bei der WM ist er dennoch präsent. Da waren zum einen die besagten bizarren Plakate. Der Mittelfeldmann besuchte nun aber auch selbst ein WM-Spiel in Katar, postete ein Bild aus dem Stadion und grüßte mit interessanten Worten.

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Es sei „großartig bei der WM in Katar“ zu sein, schrieb er. „Danke für die tolle Gastfreundschaft & die perfekte Organisation – es ist immer wieder eine Freude hier zu sein“, schrieb er zu einem der umstrittensten Turniere der Fußball-Geschichte. „Nur das Beste für Katar für das restliche Turnier. insha'Allah sehen wir uns bald wieder.“ Dazu postete er die beiden Emojis der türkischen und katarischen Flagge.

Zur deutschen Mannschaft vor dem Alles-oder-nichts-Spiel schwieg er. Vor dem EM-Start 2021 hatte er noch öffentlichkeitswirksam dem deutschen Team die Daumen gedrückt.

Mit den Plakat-Protesten im deutschen Spiel hatte Özil wenig überraschend nichts zu tun. Es handelte sich offenbar um eine konzertierte Aktion. (msc)