Sender zu früh raus
Franzosen sehen Tor-Entscheidung im TV nicht

Mon dieu! TV-Ärger in unserem Nachbarland. Französische TV-Zuschauer verpassten die Last-Second-Entscheidung im WM-Spiel ihrer Mannschaft gegen Tunesien.
Entscheidung nach Abpfiff revidiert
Wer zu früh rausgeht, verpasst die Entscheidung. Zumindest in diesem Fall. Die Schlussphase der WM-Partie Frankreich gegen Tunesien war ein echter VAR-Thriller. In der achten Minute der Nachspielzeit erzielte Antoine Griezmann den vermeintlichen 1:1-Ausgleich. Mit dem Abpfiff. Referee Matt Conger beendete die Partie. Bekam dann aber ein Hinweis auf sein Ohr. Der Treffer wurde gecheckt, er sah sich am Bildschirm die Szene erneut und und entschied auf Abseitsposition des Franzosen. Kurios: Nach Schlusspfiff nahm er den Treffer zurück. Frankreich verlor also 0:1 statt mit einem 1:1 die Gruppenphase zu beenden.
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Französischer Verband will Protest einlegen
Ebenfalls kurios: Die französischen TV-Zuschauer bekamen die Tor-Entscheidung gar nicht mehr mit. Der übertragende Sender TV1 ging direkt nach Abpfiff vom Sender – die Rücknahme des Griezmann-Treffer ging also unter. Ex-Bayern-Spieler Bixente Lizarazu sagte in seiner Rolle als Experte, dass sich zumindest das Ende „gut anfühle“. Nach einer Werbepause gab der Moderator kleinlaut zu: „Wir waren sicher, dass es vorbei war.“
Am Abend folgte die Entschuldigung. „Wir entschuldigen uns bei allen, die diesen Moment nicht live erleben konnten“, hieß es in einer Mitteilung, die TF1 auf seinen sozialen Medien verbreitete.
Entscheidende war das Gegentor für die Franzosen indes nicht. Die „Equipe Tricolore“ stand schon vor der Partie als Gruppenerster fest und schonte gleich neun Spieler. Der Verband will gegen die Entscheidung Protest einlegen – die Argumentation: Nach dem Abpfiff hätte sie nicht mehr geändert werden dürfen. (msc)