Nach Ekel-Studie in Australien
Wirbel um verunreinigte E-Zigaretten-Liquids: Wie sauber sind Liquids in Deutschland?
Kot-, Nikotin- und Pestizid-Spuren in vermeintlich nikotinfreien E-Zigaretten. Nach dieser ekelhaften Meldung aus Australien fragen wir uns: Kann so etwas auch in Deutschland passieren? Stephan Steiner, Geschäftsführer beim Liquid-Hersteller "My-eLiquid", schließt das nicht aus.
Problematisch sind Import-Liquids aus China oder den USA
Allgemein setzen sich Liquids aus einem Basis-Liquid, Aroma und gegebenenfalls Nikotin zusammen. Doch wie gut oder schlecht bestimmte Inhaltsstoffe sind, lässt sich als Laie kaum feststellen. Laut Verband des eZigarettenhandels (VdeH) richten sich die Inhaltsstoffe in der EU nach dem Tabakerzeugnis-Gesetz und der Tabakerzeugnis-Verordnung. Vor allem in Deutschland könnten Verbraucher deshalb davon ausgehen, dass Liquids, die hierzulande produziert werden, "nur Inhaltsstoffe von hoher Reinheit" beinhalten.
Problematischer verhält es sich mit Import-Produkten aus China oder den USA. Für diese Produkte liegt zwar eine Meldepflicht vor, doch Vorab-Kontrollen finden nicht statt. Auch eine Zulassung ist nicht nötig. Stattdessen gebe es häufige Kontrollen durch die regionalen Ordnungsämter.
Das sollten Dampfer beim Kauf beachten
Trotz der Strichprobenkontrolle bleibt jedoch ein Restrisiko, dass verunreinigte Liquids auch in den Regalen der deutschen Dampfer-Shops landen können. Ein erster Anhaltspunkt ist die "schwarze Liste", auf der verbotene Inhaltsstoffe festgehalten werden. Das Problem dabei: Bei nikotinfreien Liquids sind Hersteller nicht dazu verpflichtet, die Inhaltsstoffe auf der Verpackung anzugeben. Im Video gibt Liquid-Experte Stephan Steiner Tipps, wie und woran Sie trotzdem gute Liquids erkennen. Eine Info vorweg: Bei Liquids unter 3 Euro ist Skepsis angebracht.
Es gibt noch kein Gütesiegel für E-Liquids
Praktisch wäre ein Label auf der Verpackung, an dem Verbraucher sichere Liquids mit einem Blick erkennen. Aber: "Ein Gütesiegel gibt es nicht, da ohnehin alle auf dem Markt befindlichen Produkte die erwähnten strengen Vorgaben erfüllen müssen", sagt Michal Dobraj, erster Vorsitzender des VdeH. Allerdings arbeiten das Deutsche Institut für Normung (DIN) und das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) an ersten Normen für E-Liquids in der EU. Vor 2020 sei damit jedoch nicht zu rechnen.