Offenbar als Bierhoff-Nachfolger im Gespräch

Wildes Gerücht: Gibt's beim DFB bald wieder einen Rudi Völler?

ARCHIV - 14.05.2022, Nordrhein-Westfalen, Leverkusen: Rudi Völler, ehemaliger Geschäftsführer Sport von Leverkusen (zu dpa: «Bericht: Völler Kandidat für Bierhoff-Nachfolge») Foto: Marius Becker/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Rudi Völler hörte im Sommer als Sport-Geschäftsführer von Bayer Leverkusen auf - wurde von den Fans wie immer gefeiert
dpa, Marius Becker

„Es gibt nur einen Rudi Völler“, wie wir alle wissen! Und der ist nach seinem Abschied als Sport-Geschäftsführer bei Bayer Leverkusen eigentlich in der wohlverdienten Fußball-(Funktionärs-)Rente. Die „Bild“ will aber erfahren haben, dass der 62-Jährige ein Kandidat für die Nachfolge von Nationalmannschaftsdirektor Oliver Bierhoff sein soll.

Völlers Lebensplanung "sieht anders aus"

Das wäre ein wahrhaft überraschendes DFB-Comeback – schließlich hatte Völler im Sommer glücklich und zufrieden seinen Rückzug aus dem operativen Geschäft bei Bayer Leverkusen verkündet. Von dem Boulevardblatt auf die Gerüchte angesprochen, sagte der Weltmeister von 1990: "Grundsätzlich sieht meine Lebensplanung anders aus."

RTL hat bei Völler nachgefragt, was an den Gerüchten dran ist – eine Antwort steht aus. Dafür äußerte sich Bayer Leverkusen, wo Völler noch Mitglied des Gesellschafter-Ausschusses ist. "Bei einer Einordnung der Bild-Spekulationen bitte ich schlicht darum, das Zitat Rudi Völlers zu berücksichtigen, in dem er ja von einer anderen Lebensplanung spricht. Herr Völler hat sich nicht grundlos aus dem operativen Geschäft bei Bayer 04 Leverkusen zurückgezogen, eine weitere Stellungnahme als die bekannte ist von ihm nicht zu erwarten“, teilte der Bundesligist auf RTL/ntv-Anfrage mit.

Völler war von 2000 bis 2004 Teamchef der DFB-Elf, führte Deutschland bei der WM 2002 in Japan und Südkorea ins Endspiel (0:2 gegen Brasilien). Zwei Jahre später trat er nach dem Vorrunden-Aus bei der EM in Portugal zurück, Jürgen Klinsmann übernahm sein Amt.

Ordentliches Verhältnis zu Flick

Was spräche für Völler? Das Verhältnis zwischen der deutschen Fußball-Ikone und Bundestrainer Hansi Flick soll intakt sein. Schon als Sportdirektor von Bayer Leverkusen funkte Völler den Trainern nie dazwischen. Ob sich Völler allerdings den vielbeschworenen Neuanfang, den Aufbruch beim DFB inklusive Strukturreformen im Jugendfußball aufhalsen möchte – fraglich.

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VIDEO: Bobic zu den DFB-Gerüchten

Bobic gilt als Topfavorit

Als Berater ist Völler freilich beim DFB schon an Bord. Er gehört neben Bayern Münchens langjährigem Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge, dessen Nachfolger Oliver Kahn, Ex-DFB-Sportdirektor Matthias Sammer und dem frühere RB-Leipzig-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff zu einer Expertengruppe, die den DFB unter anderem in der Bierhoff-Nachfolge berät Der „Rat der Fußball-Weisen“ soll am 19. Januar unter Führung von DFB-Boss Bernd Neuerndorf tagen.

Eigentlich galt bislang Fredi Bobic als Topfavorit auf die Bierhoff-Nachfolge. Das Problem: Bobic ist noch bis 2024 als Geschäftsführer Sport an Hertha BSC gebunden. Somit müsste sich der DFB erst einmal mit den Berlinern auf eine Freigabe einigen.

Bobic selbst schloss ein Engagement beim DFB in den vergangenen Wochen nicht aus. "Die Inhalte müssen immer im Vordergrund sein", sagte der Ex-Profi bei "MagentaTV". Bobic wisse, "wie dynamisch ein Fußballgeschäft sein kann". Sein Fokus liege derzeit auf Hertha BSC, "aber wenn ich um Rat gefragt werde, werde ich gerne etwas dazu sagen".

Angesprochen auf einen möglichen Bobic-Wechsel zum DFB sagte Hertha-Präsident Kay Bernstein dem "kicker": "Ich stehe immer auf dem Standpunkt: Reisende soll man nicht aufhalten. Aber noch mal: Fredi Bobic ist in verantwortlicher Position bei Hertha BSC - und wenn es nach mir geht, ist er das noch eine ganze Weile länger." (mar mit sport.de/dpa)