"Ich würde mein Kind nie in Gefahr bringen"Weil sie hochschwanger klettert: Mega-Zoff um britische Boulder-Königin

Shauna Coxsey klettert hochschwanger
Klettert, weil sie es kann: Shauna Coxsey
Shauna Coxsey, Instagram

Sie ist in der 39. Woche schwanger, steht kurz vor der Geburt. Doch anstatt auf dem Sofa zu liegen, geht Shauna Coxsey unbeirrt ihrer großen Leidenschaft nach: dem Klettern. Die britische Meisterin im Bouldern lässt ihre Fans regelmäßig daran teilhaben, wie sie trotz Babybauch sprichwörtlich alles im Griff hat.

"Wahrscheinlicher, auf der Straße zu stolpern als an der Kletterwand abzurutschen"

Während sie dafür von vielen euphorisch abgefeiert wird, gibt es auch kritische Stimmen. Diese werfen ihr unter anderem vor, das Leben ihren noch ungeborenen Kindes aufs Spiel zu setzen. Viel zu gefährlich sei das doch alles.

Aber ist es das wirklich? Schon mit drei Jahren hatte die 29-Jährige mit dem Klettern begonnen, holte bei der WM 2019 Bronze im Bouldern und in der Kombination. Sie war die erste Britin, die bei den Olympischen Spielen im Klettern teilnahm. Am Ende wurde sie Zehnte, beendete danach ihre Profikarriere. Doch ihr Handwerk: gelernt von der Pike auf und bis heute perfektioniert.

So wehrt sich Coxsey auch vehement gegen den Shitstorm, der ihr begegnet. „Es ist wahrscheinlicher, dass ich auf einer unebenen Straße stolpere, als an einer einfachen Kletterwand abrutsche“, sagte sie in einem Interview mit Radio 5 Live.

"Mobbing": Coxsey wehrt sich gegen Kritik

Vorwürfe, verantwortungslos zu handeln, weist sie schroff ab. „Ich würde mein Kind nie in Gefahr bringen. Leute denken, ich könnte auf meinen Bauch fallen – was mir bisher noch nie passierte und ich auch noch nie gesehen habe.“ Und überhaupt: „Jeder bewertet Risiko anders und die Leute glauben, dass ich während dem Klettern in Gefahr bin, obwohl ich mich eigentlich in meiner Komfortzone bewege“, so Coxsey.

Dass sie dafür angefeindet wird, nur weil sie auch hochschwanger ihrem Lebenselixier weiter nachspürt, empfindet sie daher auch als „Mobbing“. Die angehende Mama will doch einfach nur Mut machen und „zeigen, wie es mir in der Schwangerschaft ergeht und dass man trotzdem weiterhin klettern kann“. Dass sie es kann, ist unschwer zu erkennen. Nur die Unwägbarkeiten des Lebens kontrollieren – das kann auch sie nicht. (mli)