Profi-Golf droht SpaltungWegen Saudi-Tour: PGA Tour sperrt abtrünnige Golfer

Sven Hoppe
Wurde als einer von mehreren Golfprofis von der PGA gesperrt: Martin Kaymer.
deutsche presse agentur

Dem Profi-Golf droht die Spaltung: Die bisher den Sport dominierende PGA Tour aus den USA hat 17 Golf-Profis gesperrt, weil sie bei der umstrittenen neuen Tour LIV Golf Invitational Series starten.
„Ihre Teilnahme verstößt gegen unsere Turnierbestimmungen“, sagte PGA-Commissioner Jay Monahan am Donnerstag. Zu den gesperrten Spielern gehören auch der Deutsche Martin Kaymer sowie die Amerikaner Dustin Johnson und der sechsmalige Major-Sieger Phil Mickelson.

Woods nicht dabei

"Diese Spieler haben aus ihren eigenen, vor allem finanziellen Gründen ihre Wahl getroffen. Aber sie können nicht die gleichen Vorteile einer PGA-Tour-Mitgliedschaft erwarten wie Sie. Dieser Erwartung mangelt es an Respekt für Sie, unsere Fans und unsere Partner", so Monahan.

Die Ausgestoßenen dürfen nicht mehr an PGA-Veranstaltungen und auch nicht am Ryder Cup teilnehmen, dem traditionellen Kontinental-Duell zwischen den USA und Europa. Kaymer und Johnson haben die PGA-Tour bereits darüber informiert, dass sie ihre Mitgliedschaft gekündigt haben.

Kaymer hatte in einem Interview mit Sky Sport keinen Hehl daraus gemacht, dass für ihn auch der finanzielle Anreiz eine Rolle gespielt habe, auf der neuen Tour zu spielen.

Superstar Tiger Woods war dem Ruf der Saudis dagegen trotz eines kolportierten „hohen neunstelligen“ Angebots (gibt es eigentlich auch niedrige neunstellige Zahlen?!) nicht gefolgt.

Golf zu Image-Zwecken?

Die neue Golf-Serie steht wegen des Millionen-Investments aus Saudi-Arabien in der Kritik. Hintergrund ist, dass das wegen Menschenrechtsverletzungen kritisierte Land mit lukrativen Sportveranstaltungen versucht, sein Image aufzubessern – Stichwort „Sports Washing“.

Seit Donnerstag spielen 48 Profis beim Auftaktevent im Centurion Club in London um ein Preisgeld von insgesamt 20 Millionen US-Dollar. (dpa/sid/mar)