Expertin verrät, was hinter der Angst steckt

Wegen Bibi Claßen? Tanja Makaric leidet verstärkt unter Panikattacken

Nach Rückkehr von Bianca Heinicke (links) auf Instagram: Tanja Makaric (rechts) klagt über Panikattacken
Nach Rückkehr von Bianca Heinicke (links) auf Instagram: Tanja Makaric (rechts) klagt über Panikattacken
Instagram
von Mariana Jang

Es war DIE Sensation auf Social Media!
YouTube-Star Bibi Claßen (30) meldete sich nach fast zwei Jahren Abstinenz auf Instagram zurück. Doch während das Netz ihr Comeback feierte, wurde die Freundin von Bibis Ex Julian Claßen (31) vermehrt angefeindet. Dies ging sogar so weit, dass Tanja Makaric (27) eine Woche lang komplett untertauchte. Mental-Health-Expertin Ruth Marquardt verrät im RTL-Interview, was hinter der Angst stecken könnte und was man dagegen tun kann.
RTL.de ist auch auf Whatsapp – HIER direkt ausprobieren!

Tanja Makaric fühlt sich „unterdrückt“

„Ich habe ein bisschen Abstand gebraucht“, verrät die 27-Jährige. Die Nachrichten, die sie in der letzten Zeit bekommen hat, seien „tausendmal schlimmer“ als die Beiträge unter ihren Posts. Das habe sie nun auch körperlich zu spüren bekommen. „Ich leide sehr unter meinen Panikattacken“, erzählt sie. „Sie sind natürlich jetzt viel, viel mehr geworden in den letzten Wochen durch die Öffentlichkeit.“ Sie fühle sich „unterdrückt“ und bittet ihre Follwer darum, Frauen nicht miteinander zu vergleichen oder zu beleidigen: „Ich finde, irgendwann reicht’s auch!“ Viele warfen der Influencerin unter ihrem letzten Beitrag vor, Bibi kopieren zu wollen.

Lese-Tipp: Julian Claßen und seine Tanja: „Das haben wir in vier Wochen ausgegeben"

Im Video: Diese Stars feiern Bibis Social-Media-Rückkehr

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Ruth Marquardt, RTL-Expertin für Mental Health, erklärt:

Ruth Marquardt
RTL-Expertin für Mental Health: Ruth Marquardt erklärt, was hinter eine Panikattacke steckt - und was dagegen helfen kann
RTL

Woran erkenne ich eine Panikattacke?

Bei einer Panikattacke überfällt mich aus dem Nichts ein Gefühl extremer Angst. Dieses Gefühl wird oft begleitet von körperlichen Empfindungen wie:

  • Starkes Herklopfen

  • Schwitzen

  • ein Gefühl von Enge in der Brust

  • Übelkeit

  • Bauschmerzen

  • Atemnot

  • Benommenheit

  • Zittern

  • Weiche Knie

Eine solche Panikattacke kann mehrere Minuten andauern. Betroffene Menschen berichten, dass sie ein Gefühl von Todesangst erleben, dass sie Angst haben, die Kontrolle zu verlieren. Da Panikattacken aus dem Nichts auftauchen, erleben betroffene Menschen ein Gefühl andauernder Unsicherheit verbunden mit der Frage: Wann überfällt mich die nächste Panikattacke? Dadurch wird der Alltag für viele zu einem Albtraum. Verabredungen werden abgesagt – aus lauter Scham. Aus einer Angst, die Panik könnte auftreten, während man mit anderen zusammen ist. Der Wunsch, diese Hilflosigkeit, Angst und Panik zu verbergen ist immens – und erhöht gleichzeitig den inneren Druck. Was wiederum eine Wiederkehr solche Panikattacken begünstigen kann.

Der eigene Lebensraum, das, was ich mir zutraue, wird im Alltag immer weniger. Die Lebensqualität nimmt stark ab und das soziale Umfeld verändert sich, da Freunde nicht immer willens oder in der Lage sind, diese Einschränkungen mitzutragen. Mein Lebensspektrum wird immer enger, das eigene Erleben immer reizärmer. Das Selbstbewusst sinkt und die Menschen trauen sich ohne fachliche Begleitung immer weniger zu, Herausforderungen im Leben zu bewältigen. Gleichzeitig wird der Blick auf das Defizit wie mit einer Lupe ausgerichtet: Die Angst vor der Angst wird riesengroß.

Woher kommen Panikattacken?

Panikattacken sind häufig eine Folgeerscheinung von einem oder mehreren unverarbeiteten Situationen, in denen ich Angst oder eine Bedrohung empfunden habe und dieses Erleben mich überfordert hat.

Ursachen für Panikattacken:

  • Dauerhafter Stress

  • Vermeidungsverhalten

  • Panikauslösende Substanzen (Drogen wie Cannabis oder LSD)

  • Ungelöste Traumata (vom einfachen Sturz bis hin zu Gewalterfahrungen)

Erste Hilfe bei einer Panikattacke

Versuche NICHT, gegen die Attacke anzuarbeiten. Das verstärkt die Angst und ist wahnsinnig anstrengend. Dein Nervensystem braucht Zeit, um sich wieder zu beruhigen. Daher: Versuche lange und langsam durch den Mund auszuatmen. Als würdest du eine Kerze vorsichtig auspusten wollen. Wiederhole das einige Male. Durch den langsamer werdenden Atem erhält dein Körper das Signal, dass er die Alarmsymptome langsam wieder herunterfahren kann.

Bewege ganz gezielt und möglichst langsam deine Hände, Arme und Beine. Auch Gehen hilft. Sich strecken. Dein Körper erhält so das Signal von Bewegung, und kann so die Angstenergie abbauen.
Walken oder Gehen baut Cortisol im Körper ab: So wird dein innerer Panikmodus wieder heruntergefahren.

Heilung? Aber ja!

Suche auf jeden Fall einen Arzt auf, der mit ihnen mögliche körperliche Ursachen abklärt. In therapeutischer Begleitung versprechen unterschiedliche Methoden Besserung. Prüfe, was und auch WER als Person gut zu dir passt. Eine sehr erfolgversprechende Methode in der Therapie verbindet Körper und Geist: Das „Somatic Experiencing“. Hier erlernen Betroffene, ihren Körper bewusst wahrzunehmen, Gefühle von Angst und Unsicherheit in kleinen Schritten immer besser auszuhalten und selbst Schritt für Schritt zu verändern.

Was du noch tun kannst:

Ein gesunder Lebensstil. Unsere Nahrung hat einen immensen Einfluss auf die Psyche. Vermeide dauerhaft hoch verarbeitete Lebensmittel. Ausreichend Schlaf und regelmäßige Bewegung. Ein guter und unterstützender Freundeskreis. Soziale Beziehungen und mitfühlende Menschen, bei denen Sie sich sicher und geborgen fühlen. Verzichte auf Suchtmittel aller Art: Nikotin, Alkohol usw.

Übe mehr Achtsamkeit im Alltag. Hier helfen auch Online-Programme. Denn: Je mehr wir über uns selbst wissen, je besser wir uns kennen lernen, desto intensiver unser Gesundungsprozess.