Wasserstoffzug soll bald durch Bayern rollen
Wasserstoff-Züge: Sind sie eine Lösung fürs Klima?

von Maximilian Storr
Auf der Bahnstrecke zwischen Augsburg und Füssen soll in Zukunft klimafreundlich gefahren werden: Und zwar mit Wasserstoff. Während viele Züge in Deutschland elektrisch angetrieben werden, steht die Wasserstoff-Technologie noch am Anfang. Kann sich diese Technologie durchsetzen?
Wasserstoffzüge sollen schmutzige Diesel-Loks ersetzen
„Wir als bayrische Staatsregierung haben uns zur Aufgabe gemacht, nicht zu reden, sondern zu handeln.“ Mit diesen Worten leitete der bayrische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger die Präsentation des ersten bayrischen Wasserstoffzuges ein. Der soll im Freistaat schon bald schmutzige Diesel-Lokomotiven ersetzen und einen Beitrag dazu leisten, die Welt von Schadstoffen und zu viel Co2 zu befreien. Für Aiwanger ist das ein wichtiger Schritt in die Zukunft. Dabei ist eine andere Antriebsform dem Wasserstoff schon deutlich voraus.
74 von 100 Kilometern werden elektrisch gefahren
Von 100 Kilometern, die heute mit dem Zug auf den Bundesschienenwegen zurückgelegt werden, werden 74 Kilometer elektrisch gefahren. 74 Prozent, also nahezu drei Viertel der Betriebsleistung, wird somit auf der Schiene bereits elektrisch erbracht, wie das Bundesverkehrsministerium erklärt.
Das Problem: Nur 61 Prozent des deutschen staatlichen Eisenbahnnetzes ist elektrifiziert. Das heißt: Dort, wo es keine Elektrifizierung gibt, kommen in der Regel umweltschädliche Dieselloks oder Dieseltriebwagen zum Einsatz. Und auf diesen Strecken sollen Wasserstoffzüge die umweltfreundliche Lösung sein.
Zwischen Augsburg und Füssen soll der Pilotbetrieb ab 2024 beginnen. Entwickelt wird der Zug von Siemens. Konkurrent Alstom (siehe Bilder) ist da schon weiter und will im März 2022 in Niedersachsen schon den regulären Betrieb aufnehmen. Ob sich die Technologie aber wirklich durchsetzen kann, bleibt abzuwarten.
