Landtags-Wahlkampf auf Instagram, TikTok & Co.Wahl-Ersties in Schleswig-Holstein: Wie Politiker um die jüngsten Wählerinnen und Wähler buhlen

Einige Politiker werben für sich und ihre Partei in sozialen Netzwerken.
Einige Politiker werben in sozialen Netzwerken für sich und ihre Partei.
RTL Nord
von Kai Ziemen und Annika Redmer

Rund 2,3 Millionen Menschen sind in Schleswig-Holstein wahlberechtigt, darunter viele Erstwählerinnen und Erstwähler. Menschen zwischen 16 und 21 Jahren erreicht man natürlich ganz anders. Wie effektiv ist da noch die klassische Wahlwerbung? Und wie schlagen sich die Parteien auf modernen Kanälen wie den sozialen Medien?

Online-Wahlkampf noch ausbaufähig

In Schleswig-Holstein darf man schon seit 2017 ab 16 Jahren wählen. Themen, die Jugendliche im Land bewegen: Zum Beispiel Klimaschutz, Schulpolitik und bezahlbaren Wohnraum. Einige Politiker, so auch der amtierende Ministerpräsident Daniel Günther (CDU), genau wie SPD-Spitzenkandidat Thomas Losse-Müller, Monika Heinold von den Grünen und FDP-Politiker Bernd Buchholz werben in den sozialen Medien für sich und ihre Partei. Dennoch: „Es gibt wenig Formate , die wirklich explizit für Social Media produziert sind. Dort lassen meiner Meinung nach alle Parteien extrem viel liegen und lassen sich eine Chance entgehen, weil gerade die jungen Leute sind dort unterwegs. Corona hat noch mal extrem für Digitalisierung gesorgt. Auch im Bereich TikTok ist kaum jemand unterwegs“, sagt Social-Media-Experte Jakob Strehlow im Interview mit RTL Nord.

Unterschiedliche Reaktionen

In der Lübecker Musik-und Kongresshalle tragen Politiker Schülerinnen und Schülern Kernaussagen ihres Wahlprogramms vor.
In der Lübecker Musik-und Kongresshalle tragen Politiker Schülerinnen und Schülern Kernaussagen ihres Wahlprogramms vor.
RTL Nord

Was die Social-Media-Präsenz angeht, haben die Politiker und Parteien im Land also offenbar noch Luft nach oben. Und Wahlkampf hautnah? In der Lübecker Musik-und Kongresshalle nennen Direktkandidaten die Kernaussagen ihres Wahlprogramms. Schülerinnen und Schüler entscheiden, wie sie es finden. Die Reaktionen: Gemischt. „Politische Statements sind meistens sehr, sehr weich gewaschen und nicht besonders aussagekräftig“, findet Schüler Johan Skambracks. Tamina Vahlendieck bevorzugt Instagram, „weil viele Parteien da eben auch kurz verpackte Infoposts posten, wo gute Infos drin sind und da informiere ich mich auch gerne“, sagt die Schülerin im RTL Nord-Interview.