Andreas, Michael und weit dahinter Katja
So heißen Deutschlands Firmenchefs

Wer auf einen Firmenchef trifft, könnte mit hoher Wahrscheinlichkeit auf einen Andreas treffen. Denn das ist der verbreitetste Name unter den Führungspositionen. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung. Unter den Top-Ten taucht dabei nur ein Frauenname auf – Katja.
Katja landet auf Platz neun
Wie heißen eigentlich die Chefs in Deutschland? Diese Frage hat sich das Jobportal Indeed gestellt und hat die Vornamen der Geschäftsführer von 318.190 Unternehmen – genauer noch von sogenannten GmbHs – analysiert.
Wer sich die Liste der Top 100 Namen ansieht, der findet auf den ersten acht Plätzen vor allem Männernamen. Andreas (7.530) und Michael (6.820) sind die am häufigsten vorkommenden Vornamen. Erst auf Platz neun taucht ein weiblicher auf: Katja (3.430). Auf Platz 17 folgen dann auch Antje (2.520) und Nicole (2.030). Insgesamt sind es 14 weibliche Namen unter den Top 100 auf. Der Rest ist männlich.
Ebenfalls fällt auf, dass Vornamen arabischer oder türkischer Herkunft im Ranking rar und weit hinten angesiedelt sind: Ali (800) landet auf Platz 69 und Mehmet (530) auf Platz 107.
1. Andreas | 2,36 Prozent |
2. Michael | 2,14 Prozent |
3. Christian | 2,03 Prozent |
4. Thomas | 1,96 Prozent |
5. Alexander | 1,41 Prozent |
6. Peter | 1,29 Prozent |
7. Stefan | 1,28 Prozent |
8. Frank | 1,28 Prozent |
9. Katja | 1,08 Prozent |
10.Martin | 1,03 Prozent |
Namen einer Generation
In Deutschland gibt es keine Statistik über allgemein sehr beliebte Namen. Daher lässt sich dies nicht mit dem Namensranking vergleichen. Dass Andreas und Michael in der Generation 40 Plus sehr beliebt sind, könnte eine Erklärung sein.
Ein wenig anders sieht das beim Geschlecht aus. Denn ungefähr 51 Prozent der Menschen in Deutschland sind weiblich. In dem Namensranking des Jobportals sind es gerade einmal 14 Prozent. „Gerade in Führungspositionen herrscht in Deutschland immer noch große Homogenität und vor allem ein starker Männerüberschuss“, erklärt Alessandra Mahnecke von Indeed das Ergebnis.
Noch immer sind Frauen in deutschen Vorständen eine Seltenheit
Was sich hier anhand der Namen ablesen lässt, zeigen auch andere Studien. Etwa die der AllBright-Stiftung. Erst im Oktober kam diese zu dem Ergebnis, dass kein Vorstand der deutschen börsennotierten Unternehmen auf einen Frauenanteil von 30 Prozent kommt.
Die Politik einigte sich im November grundsätzlich auf eine verbindliche Frauenquote in Vorständen. Bei börsennotierten und paritätisch mitbestimmten Unternehmen mit mehr als drei Mitgliedern im Vorstand muss demnach künftig ein Mitglied eine Frau sein.
Das gilt allerdings nicht für mittelgroße Unternehmen. Dennoch der Appell der Studienmacher: „Ich kann nur allen Arbeitgebern raten, das gezielte Rekrutieren weiblicher Talente – auch auf dem Top-Level – zu verstärken“, sagt Mahnecke. Da könnten einfache Mittel ein Anfang sein wie etwa die Nutzung gendergerechter Sprache in Stellenanzeigen.