Lübecker Süßwarenfabrik im Weihnachtsstress

Niederegger produziert 30 Tonnen Marzipan - pro Tag!

03.11.2021, Schleswig-Holstein, Lübeck: Eine Arbeiterin kontrolliert in einer Produktionsanlage der Firma Niederegger die Form von Marzipanstücken. Bei Niederegger ist die Weihnachtsproduktion in vollem Gang. Foto: Axel Heimken/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Weihnachtsproduktion bei Niederegger in Lübeck.
dpa, Axel Heimken

Schokolade, Lebkuchen, Kekse… An Weihnachten gönnen wir uns gerne mal die eine oder andere Süßigkeit mehr. Das kommt auch der Lübecker Traditionsfirma Niederegger zugute: „In der Saison werden bei uns täglich rund 30 Tonnen Marzipan produziert, verpackt und versandt", erzählt Unternehmenssprecherin Kathrin Gaebel.

Weihnachtsgeschäft macht mehr als die Hälfte des Jahresumsatzes aus

Schon seit September produziert der Marzipanhersteller Weihnachtsmänner, Sterne und andere saisonale Produkte. „Früher machte das Weihnachtsgeschäft rund 80 Prozent unseres Umsatzes aus, heute sind es immer noch mehr als 50 Prozent", erzählt Gaebel. Das Lübecker Marzipan ist längst weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt: „Die Exportware nach Übersee ist schon seit Wochen auf dem Weg.“

"Schminken" der Weihnachtsmänner in Handarbeit

03.11.2021, Schleswig-Holstein, Lübeck: Eine Arbeiterin bemalt in einer Produktionshalle der Firma Niederegger einen Weihnachtsmann aus Marzipan mit Lebensmittelfarbe. Bei Niederegger ist die Weihnachtsproduktion in vollem Gang. Foto: Axel Heimken/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Die Figuren werden in Handarbeit bemalt.
dpa, Axel Heimken

Seit über 200 Jahren produziert Niederegger schon Marzipan. „Der Herstellungsprozess ist seit langem unverändert, da ist noch viel Handarbeit im Spiel“, erklärt Gaebel. Darunter zum Beispiel das Bemalen der Figuren, auch „Schminken“ genannt. „Dazu braucht man Geduld und eine ruhige Hand", sagt Marion Asses während sie einem Marzipan-Nikolaus mit Pinsel und Lebensmittelfarbe seinen typischen roten Mantel anzieht. "Für so einen Nikolaus brauche ich etwa eine halbe Stunde.“

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Süßigkeiten könnten teurer werden

Auch in vielen anderen Süßwaren-Unternehmen nimmt die Produktion im November richtig Fahrt auf, bestätigt Solveig Schneider vom Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie. „Dabei macht eine deutliche Steigerung der Rohstoff- und Energiepreise der Branche zu schaffen", so Schneider weiter. „Doch ob diese Kostensteigerungen dazu führen werden, dass Süßigkeiten zu Weihnachten teurer werden, entscheidet letztlich der Wettbewerb." (dpa/lve)