Es wird einige Wechsel geben
Gegen England: Sprengt Flick den Bayern-Block?
Wenig Licht, viel Schatten: Hansi Flick muss sich vor dem Klassiker in der Nations League um einige Baustellen kümmern. Vor allem die Personalie Leroy Sané bereitet dem Bundedstrainer noch Magenschmerzen. Für den ersehnten Sieg gegen eine große Fußball-Nation könnte Flick sogar den auch in Italien schwächelnden Bayern-Block sprengen.
Sané droht die Bank
„Wir schauen da genau hin. Es wird der ein oder andere Wechsel stattfinden", sagte Flick vor dem Kracher in München. Sané und Leon Goretzka könnten ausgerechnet in der heimischen Arena ihre Plätze an Ilkay Gündogan und Kai Havertz verlieren. Zudem drängen nach dem dürftigen Nations-League-Auftakt in Bologna (1:1) die Außenverteidiger Jonas Hofmann und David Raum in die Startelf.
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Zu tief ließ sich der in zehn Länderspielen immer noch ungeschlagene Flick (acht Siege) nach dem intensiven Abschlusstraining im Adi-Dassler-Stadion in Herzogenaurach nicht in die Karten blicken.
„Wir wollen unser Spiel durchsetzen"
Für den 57-Jährigen ist weniger das Personal als die Einstellung und Umsetzung seiner taktischen Vorgaben entscheidend. „Wir wollen unser Spiel durchsetzen", sagte Flick. Sein Team habe „die Körner aufgefüllt" und sei „bereit" für den "schweren Brocken" England mit „Weltklassestürmer" Harry Kane.
Neben der Arbeit auf dem Platz stand für Flick nach der nächtlichen Rückkehr aus Bologna am Sonntag die Analyse im Vordergrund. Gründe zum Grübeln gab es genug. Die Offensive? Zu harmlos! Einige Leistungsträger? Nicht in Form! Spielkontrolle über eine längere Phase? Fehlanzeige! Daher lautete seine unmissverständliche Forderung für die EM-Revanche: Bereitschaft, Aktivität, Intensität.
Flick und das Sturmproblem
Doch das wird kein Selbstläufer, auch wenn die Three Lions bei ihrer Niederlage in Ungarn (0:1) einen überraschenden Fehlstart in die Nationenliga hingelegt haben. „Das ist ein extrem starker Gegner, gespickt mit hoher individueller Qualität“, betonte England-Legionär Ilkay Gündogan. Der EM-Zweite könnte „gefühlt drei Nationalmannschaften aufstellen".
Doch schon ein einziges Team ist für die DFB-Auswahl ein knappes halbes Jahr vor der WM in Katar (21. November bis 18. Dezember) eine große Herausforderung. Gerade in der Offensive stockte es in Italien gewaltig.
Das Toreschießen fiel in den Zuständigkeitsbereich von Timo Werner, Serge Gnabry, Thomas Müller und Sane. Das Quartett brachte eine einzige Großchance zustande. Besonders Sane enttäuschte und war zu keinem Zeitpunkt der „Unterschiedsspieler", der er laut Flick sein könnte.
Gute Karten für Gündogan
Dennoch versprühte der Bundestrainer Optimismus, auch wenn der stets bemühte Werner im Sturmzentrum nicht zum Abschluss kam. „Mir ist da überhaupt nicht bange, wir werden auch wieder Tore machen", sagte Flick und fügte mit Nachdruck an: „Mehr Tore!"
Gegen England ist aber auch viel Stabilität in der Rückwärtsbewegung gefragt. Dafür könnte Gündogan in der Zentrale neben Joshua Kimmich sorgen. „Er ist ein beruhigendes Element und gibt eine gewisse Sicherheit", lobte Flick den Mittelfeldspieler vom englischen Meister Manchester City. Nach der Einwechslung in Italien habe er an der Seite von Kimmich dem deutschen Spiel "gut getan". (sid/tme)