Nach Geflügelpest-Fall komplett geräumt

Vogelgrippe-Alarm! Berliner Zoo muss wochenlang schließen

Zoo Berlin
Ein Passantin steht vor dem verschlossenen Eingang des Zoos Berlin. (Symbolbild)
deutsche presse agentur

Geflügelpest in Berliner Zoo! Laut einer Pflegerin ist im Zoologischen Garten ein Fall von Vogelgrippe nachgewiesen worden. Das bestätigt auch eine Sprecherin der Senatsverwaltung für Verbraucherschutz. Sofort wurde das Gelände geräumt.

Stichprobe zeigt positives Ergebnis

Der Zoo soll jetzt wochenlang für Besucher geschlossen werden. Wann er wieder öffnen könne, sei derzeit unklar. In der Pressestelle war zunächst niemand für eine Stellungnahme erreichbar.
Zuvor hatte der „Tagesspiegel“ berichtet.

Laut der Zeitung soll der betroffene Vogel, ein Hammerkopf, bereits gestorben sein. Die Vogelart stammt aus Afrika, wird bis zu 56 Zentimetern groß und gehört zu den Wasservögeln.

Wie der Zoo auf Nachfrage bekannt gab, werden stichprobenartig alle verstorbenen Vögel auf Vogelgrippe (Aviäre Influenza) getestet. Bei dem betroffenen Hammerkopf fiel das Ergebnis positiv aus.

ETH, 2006: Hammerkopf (Scopus umbretta) geht am Ufer eines Sees entlang. [en] Hammerkop (Scopus umbretta), walking on a lake shore. | ETH, 2006: Hammerkop (Scopus umbretta), walking on a lake shore.
Ein Hammerkopf starb an der Vogelgrippe (Symbolbild).
WILDLIFE/S.Muller, United International Pictures

Kein weiteres Tier mit Symptomen

In Rücksprache mit den lokalen Behörden wurde der Zoo Berlin vorsorglich geschlossen. „Nahezu alle Vögel – inklusive unserer Pinguine - wurden inzwischen in rückwärtige Volieren bzw. Stallungen gebracht“, erklärt der Zoologische Leiter des Zoos und Tierparks, Christian Kern. Bislang zeigt kein weiteres Tier Symptome der Krankheit.

Lese-Tipp: Experte sieht "ganz neue Qualität" bei Vogelgrippe - wie gefährlich wird es?

Eine Übertragung auf Menschen ist zwar möglich, kommt aber selten vor. Die Tierpfleger tragen Schutzkleidung „Wohl aber besteht das Risiko das Virus in andere Vogelbestände einzuschleppen. Eine vorsorgliche Schließung des gesamten Geländes des Zoos ist in dieser Situation ein wichtiger Schritt, bis wir uns einen besseren Überblick über die Situation verschafft haben. Oberstes Ziel ist es, eine Ausbreitung der Aviären Influenza zu vermeiden“, erklärt die Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz.

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Vogelgrippe-Ausbrüche mit neuer Qualität

Die Ausbreitung der Vogelgrippe hat nach Aussage eines Experten in diesem Jahr „eine ganz neue Qualität“. Timm Harder, Leiter des Nationalen Referenzlabors für Aviäre Influenza am Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) bei Greifswald, sprach von einem massiven Infektionsgeschehen nicht nur im deutschen Bereich der Nord- und Ostsee, sondern auch auf den Britischen Inseln und in Skandinavien bis nach Island. „Gesamt Nordamerika ist von diesem Virus ebenfalls überschwemmt“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Man könne von einer echten Pandemie bei Wildvögeln sprechen. In Deutschland seien während des Sommers vorwiegend Schleswig-Holstein und Niedersachsen betroffen gewesen. In Mecklenburg-Vorpommern habe es dagegen zuletzt weniger Nachweise gegeben als noch im Frühjahr. (eon)