Deutsche horten immer noch irre Summen an alten Scheinen und Münzen

Tierschutzverein findet D-Mark-Schatz in alter Kommode

ARCHIV - 23.12.2013, Mecklenburg-Vorpommern, Rostock: ILLUSTRATION - In der Bundesbank-Filiale Rostock liegen D-Mark-Geldscheine und Münzen auf dem Tisch. Zum Jahreswechsel 2001/2002 löste das Euro-Bargeld die D-Mark als offizielles Zahlungsmittel ab. Die alten Scheine und Münzen sind aber auch zwanzig Jahre später nicht völlig verschwunden. (zu dpa «Alte Scheine weiter im Umlauf - Kommode erweist sich als D-Mark-Safe») Foto: Bernd Wüstneck/zb/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
D-Mark-Scheine und Münzen lagern noch vermehrt in deutschen Haushalten
bwu mov htf cgt fdt cul vco, dpa, Bernd Wüstneck

Zum Jahreswechsel 2001/2002 löste der Euro die D-Mark als offizielles Zahlungsmittel ab. Die alten Scheine und Münzen scheinen aber noch milliardenfach im Sparstrumpf der Deutschen versteckt zu sein. Und auch Zufallsfunde sorgen immer wieder für ungeahnte Freude. So entpuppte sich die Möbelspende an einen Tierschutzverein als echter D-Mark-Schatz.

Über 12 Milliarden D-Mark in Scheinen und Münzen noch nicht gewechselt

Zwanzig Jahre nach der Einführung des Euro-Bargeldes sind D-Mark-Scheine und Münzen im Milliardenwert noch nicht zurückgegeben. Nach Angaben der Deutschen Bundesbank waren Ende November noch 12,35 Milliarden Mark im Umlauf. Das entspricht 6,31 Milliarden Euro!

Allein 2021 wurden Banknoten und Münzen im Wert von 43,1 Millionen Mark (also rund 22 Millionen Euro) bei der Deutschen Bundesbank eingewechselt. „Deutschland ist eins von sechs Ländern des Euroraumes, in denen der Umtausch der nationalen Währung in Euro zeitlich unbegrenzt möglich ist“, sagte Bundesbank-Vorstandsmitglied Johannes Beermann. Der Wechselkurs ist unverändert: Einen Euro bekommt man für 1,95583 D-Mark.

Man kann davon ausgehen, dass niemals alle alten Banknoten umgetauscht werden. Das hat verschiedene Gründe: Manche Scheine und Münzen haben sich Sammler gesichert. Ein anderer großer Teil der D-Mark befindet sich sicherlich im Ausland, da die Mark eine beliebte und weltweit genutzte Reservewährung war. Und dann gibt es noch die Scheine und Münzen, die vergessen in Taschen, Einkaufstüten oder versteckt im Bücherregal schlummern.

Tierschutzverein erhält D-Mark-Schatz

Ein Tierschutzverein aus der Leipziger Gegend bekam eine alte Kommode vererbt. Die Möbelspende entpuppte sich schnell als D-Mark-Schatz. Erst Jahre später entdeckten Mitarbeiter beim Auseinandernehmen des Möbelstücks die stolze Summe von 27.700 Mark, also rund 14.163 Euro. Möglicherweise hatte der Verstorbene das Geld vergessen, vielleicht wollte er die Summe dem Verein aber auch auf diesem ungewöhnlichen Weg zukommen lassen.

Bundesbank-Vorstand Johannes Beermann spricht von einem: „Klassischen Zufallsfund (...) Man hat ein Möbelstück, das sich in Wahrheit als Safe erweist.“ Beim nächsten Entrümpeln sollten man also vielleicht doppelt darauf achten, ob nicht doch noch in Schubladen, zwischen Buchseiten, in Einkaufstüten oder unter der Matratze D-Mark-Schätze versteckt sind. (dpa/mno)