Vermummte und Bewaffnete an Schulgebäude

Übung der Bundeswehr verängstigt Kinder - Psychologen mussten aushelfen

ARCHIV - 17.10.2022, Niedersachsen, Ostenholz: Soldaten der Bundeswehr nehmen an der Ausbildungs- und Lehrübung des Heeres teil. (zu dpa "Bundesfinanzministerium lässt Lambrecht mit Geldforderung abblitzen") Foto: Moritz Frankenberg/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Im nordhessischen Bad Karlshafen kam es zu einer Bundeswehrübung, die Schulkinder verängstigt hat.
mof htf jai, dpa, Moritz Frankenberg

Am Dienstag haben vermummte und bewaffnete Menschen in Tarnkleidung in der Nähe zweier Schulen im nordhessischen Bad Karlshafen für Aufreger gesorgt. Anwohner verständigten die Polizei und sorgten dafür, dass an den Schulen ein Alarm ausgelöst wurde. Schlussendlich stellte sich heraus, dass es sich hierbei um eine Übung der Bundeswehr gehandelt haben soll.

Kinder gerieten in Panik

„Wir wurden um 13.20 Uhr von der Polizei informiert, dass wir alle Kinder wieder in die Schule holen und alle Türen verschließen sollen“, berichtet der Leiter der Marie-Durand-Schule, Driton Mazrekaj. Man habe die benachbarte Sieburgschule informiert. Die Grundschule sei an das Gebäude der Gesamtschule angeschlossen, aber selbst verwaltet.

Schüler und auch Lehrer seien in der Situation verängstigt gewesen. „Für uns war das ja ein Ernstfall“, betonte Mazrekaj. Am Mittwoch seien Schulpsychologinnen an den Schulen gewesen, um das Geschehene in Gesprächen aufzuarbeiten. Das Angebot hätten mehr als 50 Kinder in Anspruch genommen.

Bundeswehr wollte Kinder nicht verängstigen

Die Bundeswehr bestätigt, dass 27 Soldatinnen und Soldaten am Dienstag im Rahmen eines Orientierungsmarsches in Bad Karlshafen unterwegs gewesen seien. Man habe die Gemeindeverwaltung und den Bürgermeister am 23. November über die geplante Übung informiert, sagt Hauptmann Martin Waltemathe, Sprecher der Panzerbrigade 21 „Lipperland“ in Augustdorf.

“Übungen im freien Gelände sind wichtiger Bestandteil der militärischen Truppenausbildung. Die Missverständnisse rund um die Orientierungsübung im Raum Bad Karlshafen bedaure ich insbesondere mit Blick auf die betroffenen Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte sehr“, erklärt Oberstleutnant Andreas Golks, Kommandeur Versorgungsbataillon 7 aus Unna, am Donnerstag laut Mitteilung.

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Kommunikation soll sich verbessern

Oberstleutnant Golks habe sich mit dem Bürgermeister von Bad Karlshafen intensiv darüber ausgetauscht, wie die gemeinsame Kommunikation von Bundeswehr und Gemeindeverwaltung künftig verbessert werden könne. Eine frühzeitige Information der Bevölkerung über die Lokalmedien solle in Zukunft Missverständnissen vorbeugen. Hoffentlich wissen dann auch die Schulen Bescheid! (dpa/kmü)