Trainer ärgern sich nach dem Freitagsspiel

VAR-Wirbel geht in Gladbach weiter: Nagelsmann fordert Regel-Revolution

Fußball: Bundesliga, Borussia Mönchengladbach - VfB Stuttgart, 13. Spieltag, Borussia Park: Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck prüft per Videobeweis.
Videoschiedsrichter Tobias Welz schritt in Gladbach ein und zitierte Jöllenbeck vor den Monitor.
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Es ist und bleibt das Reiz-Thema im Fußball. Nach dem Freitagabendspiel am 13. Bundesligaspieltag gab es wiedermal nur ein Thema: der VAR. Auslöser war ein Hieb von Gladbachs Ramy Bensebaini ins Gesicht von Stuttgarts Waldemar Anton, sodass der Assistent sich mal wieder meldete. Unnötig, dass der VAR gebraucht wurde, finden sogar beide Trainer. Da stellt sich die Frage: Sollten die Coaches Mitspracherecht bekommen? Bayern-Trainer Julian Nagelsmann wäre zumindest schon mal dafür.

Nervt der VAR nur oder finden Sie ihn hilfreich? Ihre Meinung ist gefragt!

Stuttgarts Trainer Wimmer versteht die Fußball-Welt nicht mehr

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Mal wieder hat ein Einsatz des Videoschiedsrichters in der Fußball-Bundesliga für Wirbel gesorgt.
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Was ist passiert?

„Da gibt es keine zwei Meinungen. Das war eine klare Rote Karte“, schimpfte Anton auch nach dem Spiel noch. Der Grund: Gladbachs Ramy Bensebaini traf in einer Aktion das Gesicht von Stuttgarts Waldemar Anton. Doch Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck bewertete die Aktions anders als Anton und zeigte Bensebaini wegen einer vermeintlichen Unsportlichkeit die Gelbe Karte. „Wie kann man da Gelb geben?“, fragte Anton verärgert. Auch Wimmer befand, dass „sich die Gladbacher da nicht über eine Rote Karte hätten beschweren können“.

In der Tat schritt Videoschiedsrichter Tobias Welz ein und zitierte Jöllenbeck vor den Monitor. Doch der Unparteiische in Freiburg blieb bei seiner Meinung. Dass das Spiel dafür etliche Minuten unterbrochen wurde, brachte anschließend beide Trainer auf die Palme. „Ich habe immer gelernt, dass der VAR einschreiten soll, wenn es sich um eine klare Fehlentscheidung handelt. Wenn der Schiedsrichter aber trotzdem bei seiner Meinung bleibt, dann spricht das doch für sich“, sagte Farke und auch Wimmer stimmte zu: „Wenn der VAR eingreift, muss eine klare Fehlentscheidung vorliegen. Das war offenbar nicht der Fall.“

Zustimmung von Bayern-Chefcoach Nagelsmann

Das sieht auch Bayern-Trainer Julian Nagelsmann so. Vor dem Spieltag sagte er auf der Pressekonferenz: „Ich finde generell, wenn es klare Situationen sind, die der Schiedsrichter auch (auf dem Platz) sehen kann, dann sollte der Schiedsrichter auch auf sich vertrauen, entscheiden und weiterhin die Hoheit haben“.

Trotzdem fände auch er eine Weiterentwicklung nicht verkehrt: „Ich hätte auch nichts gegen eine Challenge beim Trainer, weil du dann mehr Verantwortung hättest und der Schiedsrichter entlastet würde“, sagte Nagelsmann. Der VAR käme dann nur noch auf Wunsch des am Spiel beteiligten Trainers zum Einsatz. Jeder Mannschaft könnte dabei pro Spielhälfte eine gewisse Anzahl von Überprüfungsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt werden.

Zuletzt hatte es in der Bundesliga vermehrt krasse Fehlentscheidungen gegeben, die für viel Kritik am Videobeweis gesorgt haben und Zweifel an der Zusammenarbeit zwischen Schiedsrichter und Video-Assistent in Köln aufwarfen. „Generell finde ich den Videobeweis gut“, sagte Nagelsmann. Für den 35-Jährigen bringt der Einsatz der Technik „ein bisschen mehr Fairness“ ins Spiel und reduziert zugleich den Druck auf die Schiedsrichter. (jma/dpa)