2.368 verschiedene Bakterien heimischForscher finden riesiges Ökosystem – in unseren Bauchnabeln

In nur 60 Bauchnabeln haben US-Forscher sage und schreibe 2.368 Bakterienarten gefunden – knapp die Hälfte davon war den Forschern bislang noch gar nicht bekannt. Was als Witz begonnen hatte, bauten die Wissenschaftler zu einem ernstzunehmenden Forschungsprojekt aus und fanden heraus: Unser Bauchnabel ähnelt dem Regenwald.
Witz für die Weihnachtskarte
Angefangen hat alles mit einer spontanen Idee der Wissenschaftler im Biologielabor der North Carolina State University. Für eine Weihnachtskarte sollten die Probe der Bauchnabelbakterien eines Kollegen genutzt werden – das Biolabor fand die Idee dann gar nicht so schlecht, berichtet National Geographic. Daraus entstand das „Belly Button Biodiversity Project“ (dt.: Bauchnabel-Biodiversitätsprojekt), das sich mit den Bakterien auf und im menschlichen Körper befasst.
Ein ganzes Ökosystem in nur einem Nabel
Die Ausbeute aus den 60 Bauchnabeln war sehr unterschiedlich. Manche Probanden trugen nur 29, andere mehr als 100 verschiedene Bakterien mit sich herum. Im Schnitt kam jeder Forschungsteilnehmer aber auf 67 Bakterienarten – und das auf so geringem Raum.
Der Großteil der Bakterien trat nur bei wenigen der Teilnehmer auf, was dafür spricht, dass kein Austausch zwischen den Bauchnabel-Probanden stattgefunden hat.
Besonders skurril: Ein Wissenschaftsautor trug ein Bakterium in seinem Bauchnabel, das zuvor ausschließlich in einer Bodenprobe in Japan gefunden wurde. Der Forscher selbst gab an, noch nie in Japan gewesen zu sein.
Aber der Bauchnabel ist nicht der einzige Ort, an dem sich viele Bakterien und Keime ansammeln. Wie viele Bakterien sich auf unseren Smartphones ansammeln, erklären wir im Video.
Ökologischer Regenwald
Zwar wurde nicht ein einziger Bakterienstamm gefunden, der sich in allen Test-Nabeln fand, manche Stämme kamen aber in der Großzahl der Nabel vor. Das würde starke Parallelen zu dem Ökosystem eines Regenwaldes aufweisen, so die Wissenschaftler.
„In jedem Wald mag das Spektrum der vorhandenen Pflanzen zwar variieren, aber ein Ökologe kann sich immer darauf verlassen, dass es ein paar dominante Baumarten gibt“, so der Forscher Rob Dunn zu National Geographic.
































