Ihr Vater fand die blutüberströmte Leiche der Abiturientin 12 Jahre und 6 Monate Haft: Er ermordete seine Freundin (19) mit mindestens 40 Messerstichen

Fares A. ermordetet seine Freundin Jana mit mehr als 40 Messerstichen.
Fares A. ermordetet seine Freundin Jana mit mehr als 40 Messerstichen.
RTL Nord

Fares A. (19) wurde am Donnerstag von der Jugendkammer des Landgerichts Lüneburg wegen heimtückischen Mordes an seiner damaligen Freundin Jana verurteilt. Die Strafe: 12 Jahre und 6 Monte Haft. Auch Janas Vater und ihre Schwester waren bei der Urteilsverkündung dabei.

23 cm Küchenmesser: "Es war ein ungleicher Kampf"

Es ist der 18. Januar. Der Todestag von Jana. Der Richter ist sich sicher, was an diesem Tag in Lüneburg passiert ist: Fares A. holt seine Freundin Jana von der Arbeit ab. Im Rucksack hat er ein 23cm langes Küchenmesser. Gegen 22 Uhr halten sie auf einem Parkplatz und reden. Worüber genau, ist nicht bekannt. Aber der Richter sagt: „Sicher ist, dass eine schwere Provokation von Jana auszuschließen ist“. In diesem Zusammenhang weinen Janas Vater und ihre Schwester. Laut Urteilsverkündung soll Fares A. dann mehrfach auf den Kopf der 19-Jährigen eingeschlagen und mehr als 40 Mal mit dem Messer auf sie eingestochen haben. Der Richter dazu: „Es war ein ungleicher Kampf. Jana starb binnen weniger Minuten.“ Als Jana abends nicht nach Hause kommt, macht ihr Vater sich auf die Suche nach seiner Tochter. Um 3 Uhr nachts entdeckt er auf einem Parkplatz schließlich ihr Auto und findet die 19-Jährige blutüberströmt auf dem Fahrersitz. Helfen kann er ihr nicht mehr.

DNA Spuren überführen Fares A.

Laut Urteilsverkündung hat Fares A., nachdem er seine Freundin brutal ermordet hat, noch eine Sprachnachricht mit ruhiger Stimme an sie geschickt. Der Richter vermutet, um später besser dazustehen. Auch ihrem Vater schickte er noch eine SMS mit Lachsmileys, er wollte ihm am nächsten Tag im Haus helfen. Seine blutige Kleidung versteckt Fares A. im Keller, dann zog er sich um und holte Janas Handschuhe ab, die sie auf der Arbeit vergessen hatte. Dann legte er sich schlafen. In der Nacht wird Jana von ihrem Vater gefunden. Am nächsten Morgen meldet sich Fares A. bei seinem Arbeitgeber krank, dann ruft er bei Janas Mutter an. Er gibt sich bewegt. Aber schnell gerät Janas damaliger Freund ins Visier der Ermittler: Sie finden seine DNA Spuren an der Tatwaffe.

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Das Motiv

Fares A. gesteht die Tat. Aber das Motiv lässt sich während des Prozesses nicht eindeutig feststellen. Laut Urteilsverkündung soll Jana vor ihrem Tod gegoogelt haben: „Wie spreche ich schwere Sachen an und Egoist im Bett“. Fares A. äußert sich heute nicht zu den Umständen der Tat. Aber er lässt eine schriftliche Einlassung von ihm verlesen, darin heißt es: „Jana redete immer weiter auch mich ein, so kannte ich sie gar nicht. Es wurde immer schlimmer und verletzender. Ich kann mich noch erinnern, dass mir schwarz vor Augen wurde.“ Nachfragen wollte Fares A. nicht beantworten. Daraufhin entgegnete der Richter: „Sie wissen was geschehen ist, sie erinnern sich ganz genau, daran hat die Kammer keinen Zweifel.“ Und ein letzter Rat des Richters: „Wenn ihnen die Gefühle der Angehörigen von Jana irgendwas wert sind, dann müssen sie spätestens nach Rechtskraft des Urteils sagen, was los war. Das sind sie der Familie schuldig“. (cgo)