Selbst die Polizei hat so etwas noch nie erlebtUrlauberin (57) auf Norderney von Sand-Lawine verschüttet

Sie wollte sich an der Abbruchkante einer Düne ausruhen, und bezahlt das fast mit ihrem Leben. Eine 57-jährige Frau aus Köln macht Urlaub auf der niedersächsischen Insel Norderney. Sie geht am Donnerstagvormittag am Strand auf der Nordseite der Insel spazieren. Dort setzt sie sich nach Angaben der Polizei Norderney unter die acht Meter hohe Düne. Dann bricht plötzlich ein Teil der Düne ab und verschüttet die Frau. Fast ihr kompletter Körper wird unter den Massen begraben, nur der Kopf ragt noch aus dem Sand.
Feuerwehr Norderney: „Das hätte schlecht ausgehen können für die Frau“
„Die Frau konnte sich nicht selbst befreien“, berichtet Eilbertus Stürenburg von der Freiwilligen Feuerwehr Norderney gegenüber RTL Nord im Interview. „Der Sand war fest, nass und verdichtet. Die Dame hatte Glück, dass ein Fußgänger sie gehört hat. Das hätte sonst schlecht ausgehen können für die Frau.“ Die Sand-Lawine trifft die Urlauberin völlig überraschend. Wie aus großen Eimern kracht der feuchte Sand von hinten auf die 57-Jährige. Ein Fußgänger, der ihre Hilfe-Rufe hört, alarmiert die Feuerwehr. Die gesamte Inselfeuerwehr mit 45 Einsatzkräften rückt aus. Der Ortsbrandmeister und ein Helfer buddeln die Frau schließlich mit dem Spaten aus. Sie kommt leicht verletzt ins Inselkrankenhaus.
Polizei Norderney: Die Dame war zu nah an der Abbruchkante unterwegs
Dünen dürfen nicht betreten werden, das ist verboten, betont Ralf Gerlach von der Polizei Norderney auf RTL Nord-Nachfrage. Die Urlauberin hätte sich zwar daran gehalten, „doch sie sei sehr nah an die Abbruchkante der acht Meter hohen Schutzdüne herangetreten.“ Außerdem war gerade eine leichte Sturmflut. „Da sollte man nicht nur die Dünen schützen, indem man sie nicht besteigt, sondern auch sich selbst.“
Die Polizei und die Rettungskräfte auf Norderney müssen öfter Urlauber auf die Gefahren von hohen Dünen hinweisen. Dass eine Person auf der Insel nahezu komplett von einer Düne verschüttet wurde, hätten sie aber noch nie erlebt.
Leichtsinn führt zu Unglück
„Der Vorfall ereignete sich in einem Bereich einer Schutzdüne, die nicht betreten werden darf“, berichtet Carsten Lippe vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) im RTL Nord-Interview. „Dünen sind auf Sand gebaut und können deswegen immer ins Rutschen kommen. Wir können deswegen nur an jeden appellieren, Abbruchkanten von Dünen zu vermeiden und nicht an der Düne spazieren zu gehen.“ Besonders wenn Kinder an den hohen Sandkanten spielen, könne das verheerend ausgehen. (mtu)