Unwetter in Deutschland

Gewitter und Starkregen verursachen schwere Schäden – auch Ahrtal betroffen

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Wasser in Kellern, auf Straßen, Blitzeinschläge, Zugausfälle: Vor allem im Westen und der Mitte des Landes haben Gewitter und Starkregen am Donnerstag für Schäden und Probleme gesorgt – die Ausmaße seht ihr im Video. In der Nacht zum Freitag beruhigte sich die Lage wieder.

Bäche überfluten Fahrbahnen in Baden-Württemberg

02.05.2024, Baden-Württemberg, Bisingen: Einsatzkräfte der Feuerwehr sind nach einem Unwetter in der Gemeinde Bisingen im Zollernalbkreis im Einsatz. Der Bisinger Martkplatz und die Straßen rund um das Ortszentrum stehen unter Wasser. Foto: Silas Stein/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Hochwasser in Bisingen
sis jai, dpa, Silas Stein

In Teilen Baden-Württembergs überfluteten angeschwollene Bäche am Donnerstag Fahrbahnen. Besonders hart traf es Bisingen südwestlich von Tübingen, wo laut Polizei am frühen Abend Keller und Straßen unter Wasser standen. In Heiligkreuzsteinach bei Heidelberg drohte laut Polizei ein Hang abzurutschen. In der Landeshauptstadt Stuttgart führten Blitzeinschläge zu mehreren Feuerwehreinsätzen, einige Straßen wurden gesperrt. Im Raum Sigmaringen wurde ein Stellwerk der Bahn durch Blitzschlag lahmgelegt, weshalb am frühen Abend keine Zugfahrten in der Region möglich waren. Es kam zu Verspätungen und Teilausfällen.

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Erinnerungen an Flut im Ahrtal 2021

Rund 300 Hilfseinsätze gab es auch im von der Flutkatastrophe 2021 getroffenen Kreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz. Verletzt wurde diesmal jedoch niemand, wie die Polizei am Freitagmorgen mitteilte. Es blieb bei vollgelaufenen Kellern und überfluteter Straßen. Die Pegelstände der Ahr, ihrer Nebenflüsse und -bäche wurden engmaschig beobachtet.

Auch in Trier wurden am Donnerstag Straßen nach Starkregen überspült; hinzu kamen und Hagelschauer. Das Polizeipräsidium Koblenz berichtete von umgestürzten Bäumen. Aus Jünkerath in der Vulkaneifel wurden erhebliche Sachschäden durch vollgelaufene Keller und überflutete Straßen gemeldet.

Gewitter stoppt Betrieb am Frankfurter Flughafen

PRODUKTION - 02.05.2024, Hessen, Frankfurt/Main: Während eines massiven Unwetters stehen Flugzeuge auf dem Flughafen Frankfurt. Die Abfertigung der Maschinen wurde für die Dauer des Gewitters ausgesetzt. Foto: Boris Roessler/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Unwetter in Hessen - Flughafen Frankfurt
brx, dpa, Boris Roessler

In Hessen gingen ebenfalls kräftige Schauer nieder, begleitet von Blitz und Donner. In Frankfurt sorgte der Starkregen nach Angaben der Feuerwehr dafür, dass im Bethanien-Krankenhaus Wasser aus der Kanalisation eindrang und auch den Intensivbereich der Klinik erreichte. Die Feuerwehr saugte das Wasser am frühen Abend mit Spezialgeräten ab.

Am Flughafen Frankfurt wurden während des Gewitters keine Maschinen be- oder entladen, um das Personal zu schützen, wie ein Sprecher des Flughafenbetreibers Fraport erklärte. Viele Abflüge und Ankünfte am Abend verspäteten sich. Im südhessischen Bad Schwalbach wurde das Erdgeschoss eines Altenheims wegen des Starkregens evakuiert. Die Bewohner wurden zu ihrer Sicherheit in die oberen Etagen gebracht, wie die Feuerwehr mitteilte.

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Im Landkreis Aschaffenburg in Bayern lösten Unwetter mit Starkregen mehr als 200 Feuerwehreinsätze aus. Meist waren vollgelaufene Keller die Ursache, wie die Kreisbrandinspektion mitteilte. Mehr als 500 Kräfte aus dem gesamten Landkreis waren demnach im Einsatz.

Alle Unwetterwarnungen in Deutschland aufgehoben

ARCHIV - 12.07.2019, Nordrhein-Westfalen, Duisburg: Ein Mann geht mit einem Regenschirm vor aufziehenden dunklen Wolken spazieren. (zu dpa: «Wetterdienst: Schwere Gewitter mit Starkregen im Südwesten möglich») Foto: Martin Gerten/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Regen und Wolken werden uns auch in den kommenden Tagen begleiten
dpa, Martin Gerten

In der Nacht zum Freitag gab der DWD dann Entwarnung: Alle Unwetterwarnungen in Deutschland konnten aufgehoben werden – auch wenn im Westen zum Tagesstart noch kräftiger Regen zu erwarten war. Dieser sollte aber am Morgen westwärts aus Deutschland abziehen. Im Nordosten könne es am Freitag noch das eine oder andere kräftige Gewitter geben, hieß es beim DWD. Es werde jedoch ein deutlich ruhigerer Tag im Vergleich zum Donnerstag. Zudem sei mit Temperaturen von bis zu 25 Grad zu rechnen. (uvo/bst/dpa)