Protest im Watt

„Uns steht das Wasser bis zum Hals“ – Neuwerker sorgen sich um Erreichbarkeit Ihrer Insel

Der Priel ist nur bei Niedrigwasser mit dem Wattwagen zu durchfahren.
Der Priel ist nur bei Niedrigwasser mit dem Wattwagen zu durchfahren.
RTl Nord

Unter dem Motto „Uns steht das Wasser bis zum Hals“ demonstrieren die Neuwerker am Dienstagmorgen mitten im Watt. Schon kurze Zeit später sind sie wieder für vier Tage abgeschnitten von der Außenwelt. Denn das „Duhner Loch“, ein Priel zwischen Insel und Festland, wird immer tiefer und damit bei hohen Wasserständen für Wattwagen unpassierbar.
„Das ist der Todesstoß für die Insel. Alle Lebensmittel, alle Güter werden durch diesen Priel transportiert. Die meisten Gäste kommen hier durch den Priel.“, erzählt Inselobmann Christian Griebel.

Fähre fährt momentan nicht

Der Weg durchs Watt ist momentan die einzige Verbindung zum Festland.
Der Weg durchs Watt ist momentan die einzige Verbindung zum Festland.
RTL Nord

Der Weg durchs Watt ist momentan die einzige Verbindung zum Festland. Denn wegen Corona und dem eingeschränkten Tourismus fährt keine Fähre mehr. Den 29 Neuwerkern bleibt somit nichts anderes übrig als sich stets mit Vorräten einzudecken und Ausflüge aufs Festland vom Wasserstand abhängig zu machen.

Strömungen verändern sich stark

Duhner Loch
Das „Duhner Loch“ liegt rund drei Kilometer vor der Hamburger Insel.
RTl Nord

Das „Duhner Loch“ liegt rund drei Kilometer vor der Hamburger Insel und verbindet die Weser mit der Elbmündung. Eigentlich ist es bei Niedrigwasser für Wanderer und Wattwagen passierbar. Doch weil sich die Strömungen in dem Wasserlauf in den letzten Jahren stark verändert haben, ist der Priel immer häufiger unpassierbar.

„Im letzten Jahr gab es 30 Ausfalltage in der Saison. Das ist erheblich“, sagt Inselobmann Christian Griebel.

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Politik sucht Lösungen

Versuche der niedersächsischen Landesregierung, die Lage zu verbessern, sind bisher gescheitert. „Es wurde versucht mit Big Bags die Strömungsgeschwindigkeit zu vermindern, aber das hat nur in Teilen funktioniert. Wir sind jetzt dabei hier gemeinsam eine Velegung der Strecke zu erreichen“, berichtet Umwelt-Staatssekretär Frank Doods.

Für die alternative Route müsste der schlammige Boden an einer flacheren Stelle des Priels ausgetauscht werden. Die Landesregierung will dazu nun eine Machbarkeitsstudie durchführen - die Umsetzung könnte allerdings bis zu fünf Jahre dauern.