Heftige Unruhen in Kasachstan

Präsident droht: "Wer sich nicht ergibt, wird eliminiert"

 Kazakhstan Protests 6737360 07.01.2022 An armored personnel carrier is seen on a street in Nursultan, Kazakhstan. Mass actions take place in Kazakhstan caused by the rise in prices for liquefied gas. Kazakhstan s President Kassym-Jomart Tokayev has imposed a state of emergency on the territory of the country until January 19. Vladislav Vodnev / Sputnik Nur-Sultan Kazakhstan PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxONLY Copyright: xVladislavxVodnevx
Ein gepanzertes Fahrzeug auf den Straßen von Nursultan. Der Präsident von Kasachstan bezeichnet Demonstranten als "Terroristen".
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Nach schweren Unruhen hat der Präsident der autoritär geführten Republik Kasachstan, Kassym-Jomart Tokajew, einen Schießbefehl gegen militante Demonstranten erteilt. „Ich habe den Sicherheitskräften und der Armee den Befehl gegeben, ohne Vorwarnung das Feuer zu eröffnen“, sagte Tokajew am Freitag in einer Fernsehansprache. Aus dem Ausland kämen Aufrufe zu einer friedlichen Lösung der Krise. „Welch eine Dummheit! Was für Verhandlungen kann es mit Verbrechern und Mördern geben?“, so Tokajew. Weiter sagte er: "Wer sich nicht ergibt, wird eliminiert"

Präsident bezeichnet Demonstranten als "Terroristen"

HANDOUT - 05.01.2022, Kasachstan, Nur-Sultan: Kassym-Jomart Tokajew, Präsident von Kasachstan, nimmt an einer Sitzung des Sicherheitsrates teil. Aus dem Unmut über gestiegene Gaspreise sind gewaltsame Ausschreitungen gegen die autoritäre Führung in Kasachstan geworden. Präsident Tokajew bat ein von Russland geführtes Militärbündnis um Hilfe. Foto: -/Kazakh presidential website/XinHua/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++
Konflikt in Kasachstan
sj, dpa, -

Das Staatsoberhaupt erklärte, es hätten insgesamt 20.000 „Banditen“ die Millionenstadt Almaty im Südosten des zentralasiatischen Landes angegriffen, wo die Unruhen in den vergangenen Tagen besonders heftig waren. Er bezeichnete Demonstranten auch als „Terroristen“ und als aus dem Ausland gesteuert. Derzeit ist es schwierig, Informationen unabhängig zu überprüfen. Immer wieder wird in Kasachstan das Internet abgestellt, die Grenze wurde für Ausländer geschlossen.

Staatsfernsehen berichtet von 26 toten Demonstranten

Am Morgen hatte das Staatsfernsehen berichtet, dass bereits 26 Demonstranten getötet worden seien. Zudem habe es mehr als 3.000 Festnahmen gegeben. Befürchtet wurde, dass es nun noch viele weitere zivile Todesopfer geben könnte. Offiziellen Angaben zufolge starben auch mindestens 18 Sicherheitskräfte.

Auslöser der Unruhen in der autoritär regierten Ex-Sowjetrepublik war Unmut über gestiegene Treibstoffpreise an den Tankstellen. Sie schlugen aber schnell in teils gewaltsame Proteste gegen die Regierung um. Als Reaktion auf die Proteste entließ der jetzige Präsident Tokajew die gesamte Regierung und verhängte einen landesweiten Ausnahmezustand. (dpa/lth)