Heftige Unruhen in AlmatyPolizei tötet Demonstranten in Kasachstan - Russland verlegt Truppen
Kasachstan im Chaos! Die Demonstrationen gegen gestiegene Preise sind zu Protesten gegen die autoritäre Regierung geworden. Und es geht blutig zu auf den Straßen im kasachischen Almaty. Bei Ausschreitungen in der Wirtschaftsmetropole hat es Berichten zufolge Dutzende Tote gegeben. Menschen hätten in der Nacht zum Donnerstag versucht, verschiedene Polizeigebäude zu stürmen, zitierte der kasachische Fernsehsender „Khabar 24“ einen Sprecher des Innenministeriums. Dabei seien „Dutzende Angreifer eliminiert“ worden. Das Gesundheitsministerium berichtet kasachischen Medien zufolge von mehr als 1000 Verletzten.
Russland-Experte Dirk Emmerich: "Vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Spannung brisant"
Unruhen in Kasachstan: Russland verlegt Truppen

Angesichts der Unruhen in Kasachstan hat Russland Soldaten in das zentralasiatische Land verlegt. Es seien Fallschirmjäger als Teil einer Friedenstruppe entsandt worden, meldeten mehrere russische Staatsagenturen am Donnerstag übereinstimmend unter Berufung auf die Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit. Kasachstan hatte das Militärbündnis um Hilfe gebeten.
Lufthansa streicht Flüge nach Kasachstan
Die Lufthansa hat angesichts der schweren Unruhen in Kasachstan Flüge nach Almaty gestrichen. "Aufgrund der weiteren Entwicklung hat Lufthansa nun entschieden, bis auf weiteres keine regulären Flüge nach Almaty mehr anzubieten", teilte die Airline-Gruppe am Donnerstag mit. Auch andere Fluggesellschaften wie Flydubai und Air Arabia setzten Verbindungen nach Almaty aus.
Militär gegen Demonstranten

Internetseiten kasachischer Medien waren auch am Morgen nicht vom Ausland aus zu erreichen. Die genaue Lage war deshalb unklar.
Bislang hatten die Behörden nur acht getötete Polizisten und Soldaten offiziell bestätigt. Zu Todesopfern unter Zivilisten gab es bislang keine Angaben. In der vergangenen Nacht schritt das Militär ein. Seither laufen an verschiedenen Stellen in der Stadt Almaty Einsätze gegen Demonstranten, die Berichten zufolge auch bewaffnet sein sollen. Einwohner seien aufgerufen worden, an sicheren Orten zu bleiben und Straßen zu meiden.
Gestiegene Preise waren der Auslöser
Auslöser der größten Protestwelle seit Jahren war Unmut über deutlich gestiegene Treibstoffpreise an den Tankstellen der öl- und gasreichen Ex-Sowjetrepublik mit mehr als 18 Millionen Einwohnern. Sie schlugen in regierungskritische Proteste um. (dpa, reuters/ lth)


