Säugling stirbt im Krankenhaus
Frau bringt Baby in Weinberg zur Welt und lässt es dort liegen
Es waren wohl die Ärzte, die Alarm schlugen, als eine Frau zu ihnen ins Krankenhaus kam. Die 31-Jährige, die sich am Donnerstag in der Klinik in der kroatischen Stadt Osijek behandeln ließ, hatte offenbar gerade ein Kind zur Welt gebracht. Doch ein Baby hatte sie nicht bei sich. Schnell kam heraus: Die Hochschwangere war offenbar über die Grenze nach Ungarn gefahren und hatte ihr Kind dort in einem Weinberg geboren und dort einfach zurückgelassen.
Frau ging 70 Kilometer entfernt in ein kroatisches Krankenhaus
Nach der Geburt führ die 31-Jährige offenbar die rund 70 Kilometer zurück in ihr Heimatland. Das Krankenhaus in Osijek bestätigte am Freitag gegenüber der Zagreber Zeitung „Vecernji List“ den Vorfall. Die kroatischen Behörden informierten sofort die ungarische Polizei, doch als die Einsatzkräfte den Säugling im Gestrüpp in dem Weinberg fanden, war es bereits zu spät.
Das Neugeborene lebte zwar noch und wurde von der Fundstelle in der südungarischen Gemeinde Marfa per Hubschrauber in ein Krankenhaus geflogen. Dort konnten die Ärzte aber nicht mehr viel für das Kind tun. Trotz aller Versuche, es zu retten, starb das Baby nur wenige Stunden nach seiner Geburt.
Ungarn: Baby starb nach der Rettung aus dem Weinberg im Krankenhaus
Die Motive der Mutter und die genaueren Umstände, unter denen sie ihr Baby im Weinberg zurückließ, blieben zunächst unklar. Die Polizei in Osijek leitete Ermittlungen ein, ohne weitere Einzelheiten zu nennen. Weil der Tod des Säuglings auf ungarischem Gebiet eintrat, leitete auch die ungarische Polizei ein Strafverfahren gegen die Mutter ein. Ihr wird die Tötung eines Menschen unter 14 Jahren vorgeworfen. (jgr, mit dpa)