Bombendrohung bei Jahreshauptversammlung
Uli Hoeneß rastet aus: "Das ist Bayern München, nicht Amnesty International"

Vorweg: Eine Eskalations-Veranstaltung wie im vergangenen Jahr war die Jahrehauptversammlung des FC Bayern München am Samstag nicht. Dennoch: Gerade das Thema FC Bayern und Katar brachte erneut Zündstoff – neben einer Bombe, die nicht gefunden wurde.
"Ihr Auftritt war peinlich" - aber wessen eigentlich?
So wurde Katar-Kritiker Michael Ott nach seinem Redebeitrag bei der Jahreshauptversammlung im Audi Dome von Ehrenpräsident Uli Hoeneß verbal übers Knie gelegt. „Ihr Auftritt war peinlich. Das ist der Fußballclub Bayern München und nicht die Generalversammlung von Amnesty International“, polterte der notorisch dünnhäutige 70-Jährige zu Ott, der den Wortlaut nach der Veranstaltung am Samstagabend auch so wiedergab. Ein Affront angesichts der Menschenrechtslage in Katar – und gleichwohl eine Respektlosigkeit gegenüber der Arbeit der Menschenrechtsorganisation. Wessen Auftritt also war wirklich peinlich? Erst vor zwei Wochen war Hoeneß im Sport1-Doppelpass beim Thema Katar ausfällig geworden.
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FC Bayern von Katar "instrumentalisiert"
Ott wollte schon auf der tumultartigen Jahreshauptversammlung vor einem Jahr einen Spontanantrag einbringen, um die Mitglieder über den bei einem Teil der Münchner Fans sehr umstrittenen Sponsorenvertrag des FC Bayern mit der Fluglinie Qatar Airways abstimmen zu lassen. Das ließ das Präsidium um Herbert Hainer seinerzeit nicht zu. Am Samstagabend fragte Ott den mit 83,3 Prozent wiedergewählten Präsidenten nun direkt, ob er den Vertrag - Stand jetzt - verlängern würde. „Diese Frage kann ich heute nicht mit Ja oder Nein beantworten“, antwortete Hainer. Ott wirft dem Club vor, seitens Katar „instrumentalisiert“ zu werden. Das sei aus seiner Sicht „inakzeptabel“.
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"Vage Bombendrohung"
Instrumentalisiert wurde derweil auch die Veranstaltung selbst. Von Wichtigtuern, Witzbolden oder wem auch immer. Wegen einer Bombendrohung kurz nach dem Ende der Jahreshauptversammlung musste die Veranstaltungshalle am späten Samstagabend geräumt worden. Knapp zwei Stunden später wurde der Audi Dome dann wieder freigegeben, wie die Bild-Zeitung berichtete. Die Polizei-Einheiten hätten keine Bombe entdeckt. Bayern-Mediendirektor Stefan Mennerich hatte zuvor von einer „vagen Bombendrohung“ gesprochen. (mli/sid/dpa)