Uli Hoeneß: Der Absturz eines Patrons

Uli Hoeneß als Mann des Volkes - das passte über Jahrzehnte fast immer. Nicht nur auf den Stadiontribünen dieser Fußballwelt. Auch weit über den Sport hinaus gab er gerne den Vorkämpfer für Gerechtigkeit, Fairness und Loyalität. Seine Meinungen, Aussagen und Stellungnahmen hatten oft genug politische Sprengkraft.

Der Präsident des FC Bayern München Uli Hoeneß, steht am 12.03.2014, dem dritten Prozesstag, als Angeklagter im Landgericht München II (Bayern). Hier findet der Prozess gegen Hoeneß statt, der im großen Stil Steuern hinterzogen haben soll. Foto: Marc Müller/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
Die Steueraffäre hat das öffentliches Bild von Uli Hoeneß schwer beschädigt

Immer wieder untermauerte der Metzgersohn seine Glaubwürdigkeit mit Taten. Er spendete großzügig oder trat in Talkshows meinungsstark fürs Gemeinwohl ein. Wie kein anderer predigte Hoeneß im deutschen Fußball Werte. Für in Not geratene Vereine verordnete er seinen Profis zahlreiche Benefizspiele. Er setzte sich als Vorreiter des Financial Fair Plays in Szene, das den Graben zwischen finanzstarken und ärmeren Clubs international etwas kleiner machen soll.

Andererseits war er immer eine streitbare Figur, die polarisiert. Understatement war nie seine Stärke; Großspurigkeit und Selbstgerechtigkeit wurden ihm oft vorgeworfen. Jetzt wurde der einstige Saubermann als Steuersünder zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Ein Video-Porträt über den tiefen Fall eines Patrons: