Nach Zoff um Kulturförderer

Erdogan erklärt deutschen Botschafter zu unerwünschter Person

HANDOUT - 11.10.2021, Türkei, Ankara: Recep Tayyip Erdogan, Präsident der Türkei, spricht nach einer Kabinettssitzung über den Konflikt in Syrien. Erdogan äußerte sich einen Tag, nachdem zwei türkische Polizisten bei einem Lenkraketenangriff auf ihr gepanzertes Fahrzeug in Aleppo getötet worden waren. Foto: Uncredited/Turkish Presidency/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++
Der türkische Präsident Erdogan hat Botschafter mehrerer Staaten zu unerwünschten Personen erklärt.
BO sj pat, dpa, Uncredited

Die Türkei hat die Botschafter Deutschlands, der USA und mehrerer anderer Staaten zu unerwünschten Personen erklärt. Er habe das Außenministerium dazu angewiesen, erklärte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am Samstag in Eskisehir.

Streit um Kulturförderer Kavala eskaliert

Zuvor hatte Erdogan den Botschaftern bereits wegen einer Forderung zur Freilassung des Osman Kavala indirekt mit der Ausweisung gedroht.

Der in der Türkei inhaftierte Kulturförderer hat sich gegen Vorwürfe von Präsident Recep Tayyip Erdogan zur Wehr gesetzt. Zugleich kündigte der 64-Jährige an, nicht mehr an Gerichtsverhandlungen teilnehmen zu wollen. „Die erniedrigenden und verleumderischen Aussagen des Präsidenten gegen eine nicht verurteilte Person, deren Prozess noch läuft, sind ein Angriff auf die Menschenwürde“, ließ Kavala am Freitag über seine Anwälte mitteilen. Diese nähmen direkten Einfluss auf die Gerichtsbarkeit.

Erdogan hatte Kavala am Vortag ein „Soros-Überbleibsel“ genannt - unter Bezug auf den US-Philantropen und Investor George Soros. Die türkische Regierung wirft Kavala und Soros vor, die regierungskritischen Gezi-Proteste von 2013 organisiert und finanziert zu haben.